Die Gärtner sind genervt – und das zurecht. Mit den anhaltenden Regenfällen des Frühlings haben auch die Schnecken ihre Gärten überflutet und diese kleinen Oasen in glitschige Schlachtfelder verwandelt.
Einer der regenreichsten Frühlinge in Frankreich
Dieses Jahr verzeichnete Frankreich den viertregenreichsten Frühling, ein wahres Paradies für Limaces (Nacktschnecken). Diese Weichtiere lieben den Regen, der ihnen hilft, den notwendigen Schleim für ihre Fortbewegung zu produzieren. Nach mehreren Jahren der Dürre bietet das feuchte Wetter nun ideale Bedingungen für einen wahren Bevölkerungsboom. Und mit milden Temperaturen den ganzen Winter über waren die Voraussetzungen perfekt für eine regelrechte Invasion.
Eine lautlose Armee
Mit der atemberaubenden Geschwindigkeit von 0,002 km/h bewegen sich die Limaces vorwärts und verschlingen alles, was ihnen in den Weg kommt. Diese „Bauchfüßer (Gastropoda)“ – aus dem Altgriechischen „gaster“ (Magen) und „podos“ (Fuß) – sind wahre Fressmaschinen. Besonders angetan sind sie von Pflanzen und Pilzen, vor allem aber von Pflanzen, die von Pilzen befallen sind.
Ein positiver Beitrag zur Natur
Obwohl die Nacktschnecken als Feind der Gärtner gelten, spielen sie eine entscheidende Rolle in der Natur. Sie fungieren als kleine, schleimige Müllabfuhr oder, seriöser ausgedrückt, als Detritusfresser. Diese wertvollen Tiere ernähren sich von zerfallender Natur und tragen so zur Zersetzung und Rückführung von Nährstoffen in den Boden bei. Dadurch verbessern sie die Bodenqualität und fördern das Wachstum neuer Pflanzen. Ihr Beitrag zur ökologischen Balance ist unermesslich – sie helfen bei der Wiederverwertung der Necromasse, der toten organischen Materie der Ökosysteme, und dienen gleichzeitig als wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Igel und Kröten.
Die dunkle Seite der Medaille
Manchmal sind die Dinge jedoch nicht so einfach, wie sie scheinen. Trotz ihrer derzeitigen Überpopulation aufgrund des außergewöhnlich regenreichen Frühlings stehen Limaces und andere Gastropoden global unter Druck. Laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur sind 11% der Weichtierarten in Frankreich bedroht. Intensive Landwirtschaft, Verlust von Lebensräumen und der Klimawandel setzen ihnen stark zu.
Tipps zur Bekämpfung der Schnecken
Wie kann man seinen Garten vor diesen kleinen Fressern schützen, ohne gleich zu giftigen Chemikalien zu greifen? Hier ein paar umweltfreundliche Tipps:
- Kaffeesatz: Streuen Sie ihn rund um Ihre Pflanzen. Limaces mögen das gar nicht.
- Kupferband: Eine natürliche Barriere, die Nacktschnecken abschreckt.
- Bierfallen: Ein Klassiker – die Schnecken lieben Bier und werden davon angezogen.
Haben Sie jemals darüber nachgedacht, dass Ihre Feinde im Garten eigentlich auch Ihre Verbündeten sein könnten? Indem wir die Natur und ihre Kreisläufe verstehen und respektieren, können wir unsere Gärten pflegen und gleichzeitig die Umwelt schützen. Lassen Sie uns also lernen, mit den Limaces zu leben – oder zumindest, sie auf umweltfreundliche Weise zu kontrollieren.
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