Tag & Nacht

Am Samstag, dem 11. Februar, fand ein weiterer Tag der Demonstrationen und Proteste gegen die Rentenreform statt. Die Gewerkschaft CGT zählte 2,5 Millionen Demonstranten in ganz Frankreich, das Innenministerium meldete hingegen nur 963.000.

Sie wollen angesichts der der ungeliebten und scharf kritisierten Reform nicht schweigen. Viele Franzosen gingen an diesem Samstag zum ersten Mal auf die Straße, um gegen die Verschiebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters zu protestieren. „An einem Samstag verliert man keinen Arbeitstag, und man kann endlich sagen, was man zu sagen hat“, sagt eine Frau gegenüber France Télévisions. In Paris war der Zulauf am insgesamt vierten Tag der Mobilisierung tatsächlich rekordverdächtig. Es kamen Demonstranten aller Altersgruppen  – und einige kamen mit ihren Familien.

In Marseille (Bouches-du-Rhône) gab es am ersten Tag der Schulferien wie auch in vielen anderen Regionen hingegen weniger Demonstranten, dafür aber mehr Familien. Ein Vater nahm seinen 13-jährigen Sohn mit. „Das ist nur Staatsbürgerkunde, ihm zeigen, dass man sich immer auf der Straße ausdrücken kann, um seine Unzufriedenheit zu zeigen“, erklärt er vor der Kamera. Eine massive Unterstützung der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum hinweg, das ist es, worauf die Gewerkschaften hoffen. Wenn der Ruf und die Kritik der Straße unbeantwortet bleibt, sind sie bereit, die Bewegung Anfang März zu verschärfen. „Wir rufen dazu auf, am 7. März, wenn sich bis dahin nichts bewegt hat, Frankreich zum Stillstand zu bringen, um darüber nachzudenken, was und wie die Arbeitswelt ist“, sagt Laurent Berger, der Generalsekretär der CFDT.


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