Tag & Nacht

Vergangenen Samstag sorgten massive Felsstürze auf der Nationalstraße 90 (RN90) in Savoie für eine vorübergehende Sperrung der wichtigen Verkehrsachse zu den Skistationen der Tarentaise. Nun gibt es Entwarnung: Die Straße ist wieder vollständig befahrbar – und laut Präfekt François Ravier unter „optimalen Sicherheitsbedingungen“.

Felsbrocken von enormem Ausmaß

Was war passiert? Drei gigantische Felsblöcke hatten sich am 1. Februar von der steilen Felswand gelöst und krachten auf die Straße. Die Folge: 1.500 Autofahrer saßen fest. Doch improvisierte Notlösungen halfen schnell. Betroffene wurden in vier Notunterkünften in Aix-les-Bains, Montmélian, Albertville und Moûtiers untergebracht. Bereits am darauffolgenden Sonntag konnte der Verkehr durch eine provisorische Umleitung über den Tunnel von Ponserand wieder teilweise fließen.

Nun – knapp eine Woche später – ist die RN90 wieder vollständig geöffnet.

Profis am Werk: Felsensicherung nach allen Regeln der Kunst

Doch wie sicher ist die Strecke wirklich? Präfekt François Ravier versichert: „Die Arbeiten zur Sicherung der Felswand wurden von Experten durchgeführt und entsprechen höchsten Standards.“

Spezialisten beobachteten die Felswand über mehrere Tage hinweg mit hochsensiblen Messinstrumenten. Zudem wurden sogenannte „Purge“-Maßnahmen durchgeführt – also gezielte Felsräumungen. Dabei wurden nicht nur bereits herabgestürzte, aber noch nicht auf der Straße liegende Gesteinsmassen entfernt, sondern auch instabile Brocken, die noch in der Wand hingen, kontrolliert zum Absturz gebracht.

„Hätte es Zweifel an der Sicherheit gegeben, wäre die RN90 nicht freigegeben worden“, betont Ravier. Kurzfristig sei eine erneute Wiederholung des Felssturzes ausgeschlossen.

Ein Balanceakt zwischen Natur und Infrastruktur

Felsstürze in den Alpen sind keine Seltenheit – der Natur lässt sich eben nicht vollständig Einhalt gebieten. Doch moderne Technik, ständige Überwachung und gezielte Eingriffe reduzieren das Risiko erheblich.

Die vollständige Wiederöffnung der RN90 ist nicht nur für Urlauber und Skitouristen eine Erleichterung, sondern auch für die lokale Wirtschaft. Schließlich hängen viele Arbeitsplätze in der Region von einer funktionierenden Verkehrsverbindung zu den Wintersportgebieten ab.

Sicherheit bleibt jedoch oberstes Gebot – und die Behörden behalten die Situation genau im Auge. Wer weiß, was der Berg als Nächstes vorhat?

Catherine H.

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