Tag & Nacht

Die Metropole Rouen Normandie hat vier Netze zur Bekämpfung der Verschmutzung in der Seine verlegt, die den Müll auffangen sollen. Damit soll verhindert werden, dass der Müll über den Fluss in die Ozeane gelangt.

„80% des Mülls, der in den Meeren und Ozeanen landet, stammt vom Land. Die Menschen werfen einen Gegenstand auf den Boden. Ein Windstoß und Regen genügt, und dieser Abfall gelangt in das Regenwassersystem und endet in der Seine“. Eine bittere Feststellung, die Stéphane Asikian, den Gründungspräsidenten von Pollustock, dazu veranlasste, sich Anti-Verschmutzungsnetze auszudenken, die am Ausgang der Kanalisation angebracht werden. Nachdem die Metropolregion Rouen Normandie diese Netze bereits in benachbarten Städten getestet hat, weitet sie die Aktion in Rouen und Amfreville-la-Mi-Voie mit vier neuen Installationen aus.

Die Verschmutzung einschränken und ihre Herkunft identifizieren
Die Stadt Malaunay hat bereits seit einem Jahr drei Anti-Müll-Netze an den Ufern des Flusses angebracht. Und die Ergebnisse sind sehr überzeugend. Mehr als zwei Millionen Tonnen Müll wurden bereits gesammelt. „Die große Mehrheit des Mülls sind Zigarettenstummel. Wir sammeln aber auch Schadstoffe und natürlich Masken“, berichtet der Bürgermeister von Malaunay gegenüber France Télévisions. Ein Problem sind auch die berühmten Papiere, in die die Baguettes eingewickelt werden. „Die Leute wickeln die Brote aus, bevor sie ins Auto steigen, werfen das Papier auf den Boden und wir finden es im Fluss wieder“, fügt Guillaume Coutey verärgert hinzu.

Mit den Netzen wissen die Stadtverwaltungen nun mehr über Art und Inhalt der Abfälle, die die Seine verschmutzen. Das Ziel ist es nun, „den Müll bis zur Quelle zurückverfolgen zu können und gemeinsam mit den Müllproduzenten Korrekturmaßnahmen zu ergreifen“, erklärt Marie Atinault, Vizepräsidentin der Metropole Rouen Normandie und zuständig für ökologische Übergänge und Innovationen. Neun Anti-Müll-Netze schützen nun Rouen und Umgebung.

 


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