Russische Drohnen überziehen die Ukraine in immer größerer Zahl, da Moskau seine Rüstungsproduktion hochfährt. In der vergangenen Woche überquerten dann mehr als ein Dutzend dieser Drohnen die Grenze nach Polen.
Die NATO schickte Kampfjets, um sie abzuschießen – doch viele Drohnen kamen dennoch durch, darunter einige, die lediglich aus Sperrholz und Schaumstoff bestanden. Dass derart kostengünstige Waffen millionenschwere Luftabwehrsysteme umgehen konnten, zeigt deutlich die Herausforderungen, mit denen die NATO in einer neuen Ära der Kriegsführung konfrontiert ist.
Dies hat ein Umdenken bei der NATO ausgelöst: Die Luftverteidigung soll überarbeitet und modernisiert werden. Doch die Kostenrechnung ist ernüchternd: Eine Drohne kostet teilweise nur einige Hundert bis höchstens einige Zehntausend Dollar, während eine einzige Abwehrrakete oft Millionen kostet. Die Ukraine experimentiert bereits mit Netzen, Gittern und Maschinengewehren, die auf Lastwagen, Hubschraubern und Kampfjets montiert sind – sowie mit sogenannten Anti-Drohnen-Drohnen.
Bald könnten die NATO-Streitkräfte über eine neue Lösung verfügen: Laserwaffen.
Immer mehr westliche Staaten entwickeln und testen Laserwaffen, die Drohnen günstiger und effizienter als Raketen oder Flugabwehrgeschosse ausschalten könnten. Einige dieser Systeme wurden bereits im Krieg eingesetzt – von Israel und der Ukraine.
Ein australisches Unternehmen, Electro Optic Systems, hat ein Lasersystem entwickelt, das nach eigenen Angaben bis zu 20 Drohnen pro Minute abschießen kann. Ein europäisches NATO-Mitglied hat das System bereits bestellt. Der Preis pro Einheit liegt bei etwa 83 Millionen US-Dollar – inklusive Ausbildung und Ersatzteilen. Die Auslieferung soll bis 2028 erfolgen.
Nach der Installation sollen die Betriebskosten pro Abschuss unter zehn Cent liegen. Das System trägt den Spitznamen „Apollo“, benannt nach dem griechischen Lichtgott. Der Laser verfügt über eine Leistung von 100 Kilowatt – vergleichbar mit dem „Iron Beam“-System, das derzeit in Israel entwickelt wird.
Weitere Lasersysteme befinden sich in unterschiedlichen Phasen der Erprobung und Anwendung beim US-Militär, das jährlich rund eine Milliarde US-Dollar in die Entwicklung solcher Waffen investiert. Für das kommende Jahr ist die Entwicklung eines Lasers mit einer Leistung von einem Megawatt geplant. Mit dieser Stärke könnten Laser potenziell ballistische Raketen und Hyperschallwaffen abfangen. Ein Laser mit 100 Kilowatt Leistung ist derzeit auf das Abfangen von Drohnen, Artilleriegeschossen und Mörsergranaten beschränkt.
Luftverteidigungssysteme sind seit Jahren stark gefragt – insbesondere zum Schutz von Zielen im Nahen Osten, in Ostasien und in den USA. Die zunehmenden Drohnenschwärme über der Ukraine sowie die waghalsigen Drohnenangriffe der Ukraine tief im Inneren Russlands verdeutlichen vielen Staaten ihre eigene Verwundbarkeit. Die Gegenmaßnahmen – darunter Lasersysteme und andere neue Waffentechnologien – werden entscheidend für den Ausgang heutiger und zukünftiger Kriege sein.
Jimmy Kimmel und Trumps Schlag gegen die Medien
Mit der Absetzung von Jimmy Kimmels Late-Night-Show setzt die Trump-Regierung derzeit die härteste Medienzensur der jüngeren Geschichte durch. Präsident Trump – der in seiner Antrittsrede im Januar noch geschworen hatte, jede Form staatlicher Zensur zu beenden – nutzt nun alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel, um Berichterstattung und Kommentare zu unterdrücken, die ihm missfallen.
An Bord der Air Force One auf dem Rückflug von London, erklärte Trump, die Regierung solle den Sendern, die zu kritisch über ihn berichten, die Sendelizenzen entziehen.
Konservative jubelten, während Liberale wütend reagierten, als der Sender ABC beschloss, Jimmy Kimmels Late-Night-Show nach dessen Kommentaren zum Attentat auf Charlie Kirk abzusetzen. Die gegensätzlichen Reaktionen machten einmal mehr die tiefe politische Spaltung der Vereinigten Staaten deutlich.
„Wir sehen doch alle, wohin das führt, oder? Das ist gelenkte Medienberichterstattung“, sagte David Letterman.
Weitere wichtige Nachrichten
- Großbritannien: Am letzten Tag des Staatsbesuchs lobten sich US-Präsident Trump und Premierminister Keir Starmer gegenseitig – obwohl sie in der Frage der palästinensischen Staatlichkeit uneins blieben. Beide unterzeichneten ein Milliarden-Abkommen für eine technologische Partnerschaft.
- US-Notenbank (Fed): Die Trump-Regierung hat den Obersten Gerichtshof der USA angerufen, um die Absetzung von Lisa Cook als Mitglied des Fed-Direktoriums zu erreichen.
- Syrien: Präsident Ahmed al-Shara erklärte, ein von den USA vermitteltes Grenzabkommen mit Israel könne in den kommenden Tagen abgeschlossen werden.
- Frankreich: Hunderttausende Demonstranten gingen auf die Straße, um gegen ein Sparprogramm der Regierung zu protestieren. Auf vielen Lippen lag dabei nur ein Satz: „Besteuert die Reichen.“
- Technologie: Nvidia kündigte Investitionen in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar in den angeschlagenen Konkurrenten Intel an.
- Papst: Im Vergleich zu seinen Vorgängern gibt Leo XIV. bislang nur wenige Hinweise darauf, wie er zu kirchlichen Streitfragen steht.
Autor: P. Tiko
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