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Ein am vergangenen Montag in Finnland veröffentlichter Bericht schätzt, dass Russland seit Beginn des Krieges in der Ukraine trotz des Embargos etwa 158 Milliarden Euro durch den Verkauf von fossilen Brennstoffen eingenommen hat.

Die Zahl enorm. 158 Milliarden Euro. Das ist die Summe, die Russland im ersten Halbjahr 2022 trotz des Embargos wegen des Krieges in der Ukraine durch den Export von fossilen Brennstoffen eingenommen hat. Dies geht aus dem Bericht des Center for research on energy and clean air hervor, der am 5. September in Finnland veröffentlicht wurde. Das ist sogar mehr als in den Jahren zuvor.

Trotz der Sanktionen und des Rückgangs der Importe in die Europäische Union glich Russland den Rückgang der bei ihm bestellten Mengen durch den Anstieg der Marktpreise aus. So gingen im Juli/August die exportierten Gasmengen im Vergleich zu 2021 um 25% zurück, während die Einnahmen um 30% stiegen. „Obwohl die Gasimporte um 70% zurückgingen, blieben die Exporteinnahmen des Landes praktisch unverändert“, erklärte der Autor des Berichts, Lauri Myllyvirta.

Die Europäische Union bleibt der größte Kunde Russlands. Im ersten Halbjahr importierte Europa fossile Brennstoffe aus Russland im Wert von 85,1 Mrd. Euro, vor China mit 34,9 Mrd. Euro, der Türkei mit 10,7 Mrd. Euro, Indien mit 6,6 Mrd. Euro und Japan mit 2,5 Mrd. Euro. Innerhalb Europas ist Deutschland weiterhin der größte Importeur, zusammen mit den Niederlanden und Italien. Frankreich steht unter den europäischen Ländern an fünfter Stelle. Paris bezahlte für seine Importe etwa 5,5 Milliarden Euro an Paris.

Ebenfalls nach Angaben des Centre for research on energy and air clean trugen die Exporte fossiler Energieträger zwischen dem 24. Februar und dem 24. August 2022 etwa 43 Milliarden Euro zum russischen Staatshaushalt bei. Gewinne, die dem russischen Regime dabei helfen, den in der Ukraine begonnenen Krieg zu finanzieren.

Die Europäische Union hat ein schrittweises Embargo für die Einfuhr von russischem Öl und Ölprodukten verhängt. Bis zum Ende des Jahres werden 90% der russischen Ölimporte verboten sein. Derzeit werden laut dem CREA-Bericht immer noch europäische Schiffe und Häfen genutzt, um russisches Öl zu importieren. Europa stoppte am 10. August den Kauf von russischer Kohle. Gas, bei dem Europa stark von Russland abhängig ist, ist derzeit noch nicht von einem Embargo betroffen.


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