Tag & Nacht






In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden in mehreren französischen Departements Telekommunikationsanlagen sabotiert. Diese Angriffe haben zu erheblichen Störungen bei der Versorgung mit Internet, Festnetz- und Mobiltelefonie geführt, wie die amtierende Staatssekretärin für Digitales, Marina Ferrari, bekanntgab.

„Ich verurteile diese feigen und verantwortungslosen Taten aufs Schärfste“, erklärte Marina Ferrari und zeigte sich entsetzt über den Vandalismus, der in mehreren Regionen Frankreichs am 28. und 29. Juli stattgefunden hat. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) äußerte sie sich wie folgt: „Die in der Nacht verübten Beschädigungen haben unsere Telekommunikationsanbieter schwer getroffen. Sie haben lokal begrenzte Auswirkungen auf den Zugang zum Internet, Festnetz und Mobilfunk.“

Eine Untersuchung wurde eingeleitet, um die Verantwortlichen für die Beschädigung dieser Einrichtungen zu ermitteln. Die Staatsanwaltschaft von Paris erklärte in einer Mitteilung, dass Ermittlungen wegen „Beschädigung von Eigentum zum Nachteil der grundlegenden Interessen der Nation, Angriffe auf ein automatisiertes Datensystem in organisierter Bande und krimineller Vereinigung“ begonnen wurden.

Die Ermittlungen wurden der Anti-Terror-Abteilung der Kriminalpolizei (SDAT) und der Generaldirektion der Gendarmerie Nationale (DGGN) übertragen.

Die Regulierungsbehörde für elektronische Kommunikation, Arcep, verurteilte die Vandalismusakte aufs Schärfste. Betroffen sind vor allem die Glasfasernetze von SFR, was auch Partnerunternehmen wie Free beeinträchtigt. Laut Arcep sind fünf Departements und 11.000 Kunden von den Angriffen betroffen.

Bisher hat sich niemand zu diesen Akten bekannt. Ein Sprecher von SFR erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Sabotageakte zwischen 1:00 und 3:00 Uhr zu Unterbrechungen in fünf Departements geführt haben. Der Schaden für die Kunden blieb jedoch gering, da das Netz umgeleitet wurde und die Reparaturen bereits im Gange sind.

Diese Vorfälle ereigneten sich kurz nach den koordinierten Sabotageakten an Hochgeschwindigkeitszugstrecken der SNCF am Freitag, die massive Störungen im Zugverkehr verursachten. Die Angriffe auf das SNCF-Netz fanden am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris sowie während des traditionellen Ferienverkehrs statt.

Eine Quelle aus Polizeikreisen bestätigte, dass Paris, Zentrum der Olympischen (26. Juli – 11. August) und Paralympischen Spiele (28. August – 8. September), von diesen Angriffen nicht betroffen war.

Ungewisse Hintergründe und dringender Handlungsbedarf

Wer steckt hinter diesen koordinierten Angriffen? Diese Frage beschäftigt nun die Ermittler. Der Verdacht fällt auf einige gut organisierte Gruppen – doch bisher fehlt es an handfesten Beweisen. Solche Akte gefährden nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit ihrer Kommunikationsmittel.

Ein Sprecher von SFR versicherte, dass die Netzwerke robust und redundant genug seien, um solche Angriffe abzufangen. Dennoch, so scheint es, sind die Sicherheitsvorkehrungen bei den Telekommunikationsanbietern auf die Probe gestellt und zeigen Verbesserungsbedarf.

Verbindung zu anderen Sabotageakten?

Interessant ist die zeitliche Nähe zu den Sabotageakten an den Bahnstrecken der SNCF. Ob ein Zusammenhang besteht, ist bisher unklar, doch die Parallelen sind auffällig. Beides sind kritische Infrastrukturen, deren Ausfall erhebliche Auswirkungen auf den Alltag und die Wirtschaft hat.

Ein hochrangiger Beamter der Sicherheitsbehörden äußerte sich off-record besorgt über die steigende Zahl solcher koordinierten Angriffe. „Es handelt sich hier nicht um Einzelfälle“, sagte er. „Wir müssen uns auf eine neue Art von Bedrohung einstellen.“

Fazit: Unbedingt mehr Schutz für kritische Infrastruktur nötig

Diese jüngsten Sabotageakte sind ein weiterer Weckruf. Es muss dringend stärker in den Schutz und die Sicherung der kritischen Infrastrukturen investiert werden. Denn eins ist klar: Solche Angriffe können – gerade in Zeiten großer internationaler Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen – erheblichen Schaden anrichten.

Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die französische Regierung ergreifen wird, um zukünftige Angriffe zu verhindern und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Eines steht fest: Die Sicherheit der digitalen und physischen Infrastruktur ist von höchster Bedeutung und muss gewährleistet werden, um das Vertrauen der Bevölkerung zu wahren und die Stabilität des Landes insgesamt zu sichern.

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