Tag & Nacht

Die Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Paris steigt – und das nicht nur wegen der sportlichen Höchstleistungen, die wir erwarten dürfen. Eine Überraschung in den letzten Tagen von Juni sorgt für zusätzlichen Optimismus: Die Seine war mehrere Tage hintereinander sauber genug zum Schwimmen. Es war das erste Mal im Monat Juni, dass die wöchentlichen bakteriologischen Analysen das feststellen konnten.

Ein Lichtblick für Paris

Warum ist das so bemerkenswert? Ganz einfach: In wenigen Wochen finden in der Seine die olympischen Wettkämpfe im Triathlon, Schwimmen und Paratriathlon statt. Die letzten Ergebnisse der Wasserproben, die am 4. Juli veröffentlicht wurden, sind daher ein Hoffnungsschimmer für alle Beteiligten.

Sommer, Sonne und… sauberes Wasser?

Ein Mix aus strahlendem Sommerwetter und verbesserten Wasserbedingungen hat diese erfreulichen Ergebnisse möglich gemacht. Trotz eines deutlich erhöhten Wasserflusses – laut Stadtverwaltung und Regionalpräfektur vier- bis sechsmal höher als gewöhnlich im Sommer – hat sich die Wasserqualität der Seine an sechs Tagen als „konform mit den europäischen Richtlinien“ erwiesen. Diese Richtlinien sind entscheidend, um die Badequalität sicherzustellen.

Ursachen für die Verbesserung

Zum einen hat das schöne Wetter mit viel Sonnenschein sicherlich geholfen. Aber es steckt mehr dahinter. Seit 2016 läuft ein umfassender Plan zur Verbesserung der Wasserqualität der Seine. Die positiven Effekte dieser Maßnahmen zeigen sich nun, pünktlich vor dem großen Event.

Genaue Ergebnisse der Wasserproben

Zwischen dem 24. Juni und dem 2. Juli lagen die Konzentrationen der fäkalen Bakterie Escherichia coli an vier verschiedenen Messpunkten unter den gesetzlichen Grenzwerten. An den meisten Tagen waren die Werte durchweg positiv. Nur am 27. Juni und am 1. Juli überschritt ein einzelner Messpunkt leicht den Grenzwert von 1.000 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml, der von den internationalen Sportverbänden festgelegt wurde.

Eine lokale Verschmutzung am 27. Juni könnte für die erhöhten Werte am Pont Marie verantwortlich gewesen sein. Doch diese hatte keine Auswirkungen auf die stromabwärts gelegenen Bereiche. Die Konzentration von Enterokokken, einem weiteren fäkalen Bakterium, das zur Beurteilung der Wasserqualität herangezogen wird, blieb ebenfalls unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Herausforderungen und Plan B

Natürlich bleibt die Frage: Was passiert bei starkem Regen? Dann könnte wieder unbehandeltes Wasser – ein Mix aus Regen- und Abwasser – in die Seine gelangen. Doch dafür gibt es seit kurzem spezielle Rückhaltebecken, die genau das verhindern sollen.

Sollten diese Maßnahmen bei extremen Wetterbedingungen nicht ausreichen, gibt es einen Plan B: Die Wettkämpfe würden dann einfach um ein paar Tage verschoben – ein Wechsel des Austragungsortes steht nicht zur Debatte.

Der Countdown läuft

Die Spannung steigt, nicht nur bei den Sportlern, sondern auch bei den Organisatoren. Nach der Eröffnungszeremonie soll die Seine die Bühne für spektakuläre Triathlon- (30. und 31. Juli, 5. August), Marathon-Schwimm- (8. und 9. August) und Paratriathlon-Events (1. und 2. September) bieten.

Wer hätte gedacht, dass die Wasserqualität der Seine einmal so im Fokus stehen würde? Aber genau das macht die Faszination der Olympischen Spiele aus – sie bringen nicht nur sportliche Höchstleistungen, sondern auch unerwartete Herausforderungen und deren Lösungen ins Rampenlicht. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob das Wetter mitspielt und die Seine weiterhin in ihrer neuen, sauberen Pracht erstrahlt.


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