Am Donnerstag erwartet Frankreich mit der Ankunft der Tiefdruckzone Caetano einen frühen Wintereinbruch. Schneefälle, gefährliches Glatteis und heftige Stürme werden zahlreiche Regionen treffen und das Land vor erhebliche Herausforderungen stellen. Während die Schneemengen überwiegend moderat bleiben dürften, warnen Meteorologen vor den Folgen für den Verkehr und die Infrastruktur. Was bedeutet das konkret? Ein Überblick.
Vorsicht vor Schnee und Glatteis: 32 Départements in Alarmbereitschaft
Die ersten Flocken werden voraussichtlich in der Nacht auf Donnerstag in der Normandie und der Bretagne fallen. Im Laufe des Tages breitet sich der Schneefall Richtung Osten aus – von der Île-de-France bis nach Franche-Comté und ins südliche Elsass. Insgesamt 32 Départements wurden bereits am Mittwoch von Météo-France in die orangefarbene Warnstufe für Schnee und Glatteis versetzt.
Die Schneemengen variieren je nach Region und Höhe. In den Ebenen werden 2 bis 5 Zentimeter erwartet, während in Höhenlagen ab 300 Metern bis zu 10 Zentimeter möglich sind. Besonders in Franche-Comté könnte es an manchen Orten bis zu 20 Zentimeter Neuschnee geben. Doch nicht nur die Schneemengen sorgen für Besorgnis – auch Glatteis wird vielerorts den Verkehr erheblich erschweren.
Orkanartige Winde in 17 Départements
Neben Schnee und Glatteis drohen heftige Winde. 17 Départements, vor allem entlang der Atlantikküste und in den Alpen, wurden in die Warnstufe für Sturm versetzt. Die ersten Sturmböen werden am Morgen entlang der Küste zwischen Loire-Atlantique und Gironde erwartet. Diese ziehen tagsüber ins Landesinnere und erreichen schließlich die Savoie und Haute-Savoie.
An der Küste sind Windgeschwindigkeiten zwischen 100 und 130 km/h möglich, in exponierten Lagen wie Kapregionen und Inseln auch mehr. Im Landesinneren und in Gebirgsregionen könnten Böen Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h erreichen. Solche Winterstürme treten zwar regelmäßig auf, doch ihre Auswirkungen sind nicht zu unterschätzen – vor allem in Kombination mit den winterlichen Straßenbedingungen.
Temperatursturz und Luftmassengegensätze
Die Tiefdruckzone Caetano bringt eine polare Luftmasse mit sich, die die Temperaturen drastisch senken wird. Tageshöchstwerte von nur 5 bis 10 Grad Celsius, vergleichbar mit den Januarmittelwerten, sind zu erwarten. Besonders in der Nordhälfte des Landes werden die Auswirkungen spürbar sein. Im Süden hingegen, etwa rund um die Mittelmeerküste, könnte es ungewöhnlich milde 15 Grad geben – ein deutlicher Kontrast.
Die Kollision dieser unterschiedlichen Luftmassen verstärkt nicht nur die Sturmintensität, sondern sorgt auch für extreme Wetterlagen, wie Schnee und Glatteis im Norden sowie Stürme im Süden.
Einschränkungen im Verkehr und Auswirkungen auf den Alltag
Météo-France warnt vor erheblichen Verkehrsbehinderungen, besonders in den betroffenen Städten und Ballungsräumen. Selbst geringe Mengen an Schnee oder Glatteis können zu großen Problemen auf Straßen und Schienen führen. Für Paris werden 1 bis 3 Zentimeter Schnee erwartet, wobei unklar bleibt, ob und wie lange dieser am Boden bleibt. Die Pariser Verkehrsinfrastruktur könnte durch wetterbedingte Verzögerungen und eine geplante Bahnstreikaktion zusätzlich belastet werden.
In der Normandie wurden bereits vorsorglich alle Schulbusverbindungen für Donnerstag ausgesetzt. Ähnliche Maßnahmen gelten in Teilen der Bretagne sowie in Eure-et-Loir. In höheren Lagen, insbesondere in den Alpen, könnte der Schnee intensiver ausfallen, mit 30 bis 50 Zentimetern ab 2000 Metern Höhe. Hier dürften vor allem Bergstraßen betroffen sein.
Ein Blick auf die kommenden Tage
Während sich die Schneefälle bis Freitag fortsetzen könnten, bleibt auch das Risiko von Glatteis bestehen. Besonders in Regionen mit bereits gefrorenen Böden könnte es zu gefährlichem Eisregen kommen. Für das Wochenende erwartet Météo-France jedoch eine Entspannung: Ein milder Luftstrom könnte die Temperaturen wieder ansteigen lassen, wobei im Nordosten der Frost länger anhalten könnte.
Dieser Wintereinbruch zeigt, wie unberechenbar das Wetter sein kann – selbst in einem Land, das auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Die kommenden Tage werden zur Belastungsprobe für die Infrastruktur und die Geduld der Menschen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Auswirkungen in Grenzen halten und die nötigen Vorsichtsmaßnahmen greifen.
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