Tag & Nacht

Die Skisaison in den Vogesen startet dieses Jahr unter idealen Bedingungen – ein Kontrast zum Vorjahr, als Schneemangel viele Pisten stilllegte. Mit der üppigen Schneedecke im Dezember 2024 dürfen sich Urlauber und Betreiber gleichermaßen freuen. Ein willkommenes Geschenk, das dem gesamten Tourismus in der Region Aufschwung gibt.

Perfekte Bedingungen: „Ein Traum für Wintersportler“

Auf den 17 Pisten der Station Schnepfenried im Haut-Rhin herrscht reges Treiben. Skifahrer und Snowboarder nutzen die frische Pulverschnee-Decke voll aus. Ein junger Skifahrer fasste es begeistert zusammen: „Wir haben fast alle Pisten gemacht, es war einfach großartig!“ Nach den stürmischen Winden am Sonntag schien ein solches Wintersportparadies zunächst unwahrscheinlich, doch pünktlich zur Weihnachtszeit fiel reichlich Schnee – ein wahres Wunder für die Region.

Wirtschaftliche Bedeutung: Mehr als nur ein winterliches Vergnügen

Die Freude über den Schnee reicht weit über die Pisten hinaus. Skigebiete in mittleren Höhenlagen wie Schnepfenried sind zunehmend auf solche Wetterglücksfälle angewiesen, da der Klimawandel die Schneesicherheit stark beeinträchtigt. „Der Weihnachtsmann hat uns den Schnee unter den Baum gelegt“, scherzte die Betreiberin der Station. Hinter der Leichtigkeit dieser Worte verbirgt sich jedoch die ernsthafte Realität: Ohne Schnee leidet der gesamte Wirtschaftszweig, von den Liften bis hin zu den umliegenden Restaurants und Hotels.

Skitourismus und Klimawandel: Ein Widerspruch?

Die Frage drängt sich auf: Wie nachhaltig ist der Skitourismus in einer Zeit, in der die Winter immer unzuverlässiger werden? Viele Stationen investieren inzwischen in künstliche Beschneiung, um sich wetterunabhängiger zu machen – eine Lösung, die jedoch nicht frei von ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen ist. Der Energieverbrauch solcher Anlagen ist hoch, und mit steigenden Temperaturen schmilzt die produzierte Schneeschicht oft schneller, als sie genutzt werden kann.

Hoffnung für die Zukunft?

Die aktuelle Schneepracht zeigt, dass Wintersport weiterhin möglich ist – zumindest in manchen Jahren. Doch wie lange können Regionen in mittleren Höhenlagen wie die Vogesen noch auf solche Geschenke der Natur hoffen? Klar ist: Wenn der Tourismus in diesen Gebieten überleben soll, sind kreative und nachhaltige Konzepte gefragt. Vielleicht werden wir in Zukunft Wintersportarten entdecken, die weniger auf Schnee angewiesen sind – oder mehr auf Kooperation mit der Natur statt auf künstliche Lösungen.

Dieses Jahr jedoch dürfen sich Skifreunde an der Schneedecke erfreuen. Es bleibt nur die Frage: Wird sie auch bis ins neue Jahr halten?


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!