Tag & Nacht

Der Verkehr in Paris wird an diesem Donnerstag aufgrund eines eintägigen Streiks bei der RATP und eines Aufrufs der CGT zu einer branchenübergreifenden Streikmobilisierung stark beeinträchtigt sein. Bei den U-Bahnen werden nur die vollautomatisierten Linien normal funktionieren, wobei mit überfüllten Zügen gerechnet werden musss.

Aufgrund eines Streiks, zu dem alle Gewerkschaften der RATP aufgerufen haben, wird am Donnerstag, dem 10. November, in Paris kaum eine U-Bahn fahren. Es wird erwartet, dass der Streik sehr gut befolgt sein wird, während in anderen Bereichen, die nur von der CGT zur Arbeitsniederlegung aufgefordert wurden, eine schwächere Streikwelle zu erwarten ist.

Nur die vollautomatisierten Linien 1 und 14 der RATP werden normal fahren, allerdings mit einem „Überfüllungsrisiko“. Fünf Linien werden vollständig geschlossen (2, 8, 10, 11 und 12), die anderen fahren nur zu Spitzenzeiten, mit einem stark eingeschränkten Service.

Die RATP fordert alle, für die es möglich ist, auf, zu Hause zu bleiben und aus dem Homeoffice zu arbeiten. Auf der RER Linie A wird die Situation nicht besser sein, da im Durchschnitt nur einer von drei Zügen fahren wird. Auf der RER B wird die Frequenz bei einem von zwei Zügen liegen.

Bei der SNCF hingegen wird der Streik, zu dem die Gewerkschaft CGT-Cheminots aufgerufen hat, weit weniger beachtet werden. Der Verkehr auf den TGV-Zügen wird normal und auf den Intercités nur leicht beeinträchtigt sein. Zur grossen Erleichterung der Reisenden, steht doch wieder ein verlängertes Wochenende bevor.

Auf den TER-Linien werden im Durchschnitt neun von zehn Zügen fahren. In der Île-de-France allerdings ist auf einigen Transilien-Linien mit Störungen zu rechnen.

Die Gewerkschaften CGT, FO, Unsa, Solidaires haben bei der RATP zu den Streiks aufgerufen, um Lohnerhöhungen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu fordern.

Die RATP leidet wie andere Unternehmen des Verkehrssektors aufgrund von Einstellungsschwierigkeiten unter einer chronischen Unterbesetzung und unter einem explosionsartigen Anstieg des Krankenstandes, insbesondere wegen an Covid erkrankten Busfahrern.

Einstellungen neuer Mitarbeiter werden nach seinem Amtsantritt „das erste Thema auf dem Tisch“ sein, betonte Ex-Premierminister Jean Castex bei seiner Anhörung am Dienstag vor dem Senat. Er versprach neue Gehaltsverhandlungen ab Dezember.

Die Beschäftigten der RATP erhielten nach Angaben der Geschäftsleitung in diesem Jahr eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 5,2%.

Ein weiterer Grund für den Streik ist die bevorstehende Rentenreform, die eine mögliche Heraufsetzung des gesetzlichen Rentenalters und das Ende von Sonderregelungen vorsieht.

Zum frühen Nachmittag hat die CGT zu Demonstrationen in Paris und andernorts aufgerufen.


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