Ein möglicherweise geplanter, spektakulärer Ausbruch aus dem Pariser Gefängnis La Santé könnte durch einen Zufall aufgedeckt worden sein. Dienstagmorgen stieß ein Techniker von Enedis während einer Überprüfung elektrischer Anschlüsse in einem Schacht auf einen unbekannten, offensichtlich in Bearbeitung befindlichen Tunnel, der nur wenige hundert Meter von der Haftanstalt entfernt liegt.
Die Entdeckung wirft zahlreiche Fragen auf: Wer steckt hinter dem Bau dieses Tunnels und zu welchem Zweck wurde er angelegt? Die Online-Zeitung Actu 17 berichtet, dass der Tunnel bereits mehrere Dutzend Meter lang war und in Richtung des Gefängnisses führte.
Vor Ort wurden mehrere Säcke mit Schutt und ein Bett gefunden, was darauf hindeutet, dass die Arbeit am Tunnel bereits seit mehreren Tagen fortgeschritten war. Die Tunnelbauer gingen dabei anscheinend mit einfachsten Mitteln vor, ein Hinweis auf die handwerkliche Natur des Unterfangens.
Die Stadtverwaltung von Paris reagierte prompt und ließ den Zugang zu dem Tunnel umgehend versiegeln. Dieser Schritt war unerlässlich, um eine potenzielle Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu vermeiden und gleichzeitig die Ermittlungen nicht zu behindern.
Die Polizei des 14. Arrondissements von Paris hat eine Untersuchung eingeleitet, um die Identität der Tunnelgräber sowie den oder die Begünstigten dieses mutmaßlichen Fluchtversuchs zu ermitteln. Diese Entdeckung erinnert an Filmplots und weckt Assoziationen zu berühmten Gefängnisausbrüchen der Geschichte. Doch hier handelt es sich um die Realität, die sich direkt unter den Straßen von Paris abspielt.
Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Informationen ans Licht kommen werden. Die Entdeckung dieses Tunnels legt nahe, dass auch in einer Stadt wie Paris, die für ihre historische Architektur, Kultur und ihr dichtes Untergrundnetz bekannt ist, noch immer Geheimnisse verborgen sind, die gelegentlich auf überraschende Weise enthüllt werden.
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