Am Donnerstag, dem 20. September, forderten der außergewöhnlich hohe Gezeitenhub an der nördlichen französischen Atlantik-Küste vier Menschenleben. In den Départements Manche und Charente-Maritime führten die extremen Wasserstände mit einem Koeffizienten von 115 zu gefährlichen Bedingungen – insbesondere für Fischer, die bei Ebbe zu Fuß in den flachen Gewässern unterwegs waren.
Tragische Unfälle in der Charente-Maritime
Der erste Vorfall ereignete sich in Saint-Denis-d’Oléron, wo der Körper eines 84-jährigen Mannes am Strand gefunden wurde. Der Mann war bereits am Vorabend zum Fischen aufgebrochen. Rettungskräfte und Gendarmen vermuten, dass er ertrunken ist, während die Flut seinen Körper zurück an die Küste getragen hatte.
Am Donnerstagnachmittag, gegen 15 Uhr, gerieten drei weitere Personen in der Nähe von Bourcefranc-le-Chapus in Schwierigkeiten, als sie bei Ebbe zu Fuß fischten. Einer der Fischer, ein Mann in den Siebzigern, ertrank, während die beiden anderen sich retten konnten. Eine der Personen erlitt leichte Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Wenig später wurde ein weiterer Mann, 60 Jahre alt, tot in der Bucht von Port Neuf bei La Rochelle aufgefunden. Die Umstände seines Todes waren zunächst unklar.
Ein weiterer Todesfall in der Manche
In Gouville-sur-Mer in der Manche am Ärmelkanal wurde am Donnerstagabend gegen 19:20 Uhr ein 95-jähriger Fischer von der Küstenwache tot aufgefunden. Ein Hubschrauber der Zivilschutzbehörde entdeckte seinen Körper etwa 500 Meter von der Küste entfernt. Der Mann hatte es offenbar nicht geschafft, vor der einsetzenden Flut sicher ans Ufer zurückzukehren.
Gefahren durch extreme Gezeiten
Die hohen Gezeiten sind ein faszinierendes Naturphänomen, doch sie bergen auch erhebliche Risiken – besonders für Fischer, die bei Ebbe zu Fuß unterwegs sind. Trotz ihrer Erfahrung unterschätzten viele die Schnelligkeit, mit der das Wasser in solchen Situationen zurückkehren kann, was zu den tragischen Vorfällen führte.
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