Tag & Nacht




Frankreich steht ein gewaltiger Wetterumschwung bevor – die Kombination aus drückender Hitze und heraufziehenden Gewittern sorgt für Alarmstimmung. Météo-France hat am Freitag, dem 13. Juni, eine Wetterwarnung der Stufe Orange für insgesamt 28 Départements ausgegeben. Betroffen sind sowohl der Südwesten als auch große Teile des Nordens des Landes. Der Grund: Die erwarteten hohen Temperaturen könnten noch am selben Tag für eine explosive Wetterlage sorgen – mit heftigen Gewittern, starkem Wind, intensiven Niederschlägen und Hagel.

Ein südwestliches Brodeln

Im Südwesten Frankreichs ist die Atmosphäre bereits am Kochen: In Départements wie der Ariège, der Dordogne, Haute-Garonne, Gers, Gironde, Landes, Lot-et-Garonne, den Pyrénées-Atlantiques, Hautes-Pyrénées und Tarn-et-Garonne werden die Gewitter am Freitagabend aus den Pyrenäen kommend aufziehen. Besonders tückisch: Diese Gewitterzellen bringen nicht nur Starkregen mit, sondern auch große Hagelkörner – das Potenzial für Schäden an Autos, Dächern und Ernten ist enorm. Und als ob das noch nicht genug wäre, peitschen orkanartige Böen durchs Land.

Norden – kein bisschen ruhiger

Auch der Norden kommt nicht ungeschoren davon. Ab dem späten Vormittag können sich dort bereits erste Gewitter bilden – und am Nachmittag richtig Fahrt aufnehmen. Die Normandie sowie Teile der Hauts-de-France werden dabei regelrecht überrollt. Besonders betroffen: Calvados, Eure, Eure-et-Loir, Manche, Nord, Oise, Orne, Seine-Maritime, Mayenne, Pas-de-Calais, Sarthe, Somme, Val-d’Oise, Yvelines sowie Paris und seine Nachbardépartements Hauts-de-Seine, Seine-Saint-Denis und Val-de-Marne.

Die Vorhersage ist eindeutig: Windböen bis zu 100 Stundenkilometern, Platzregen mit über 30 Litern pro Quadratmeter in kurzer Zeit und Hagelkörner, die es in sich haben. Wer in diesen Regionen unterwegs ist, sollte sich spätestens ab 16 Uhr auf gefährliche Bedingungen einstellen – so lange nämlich dauert es, bis die Warnstufe in Kraft tritt.

Wochenendwetter? Nur bedingt entspannter

Wer denkt, mit dem Freitagabend sei das Schlimmste überstanden, liegt daneben. Auch am Samstag bleibt es in sieben Départements brenzlig: Nord, Pas-de-Calais, Somme, Oise, Val-d’Oise, Yvelines sowie Paris und die angrenzenden Départements bleiben auf Orange. Die Gefahr von weiteren schweren Gewittern ist hoch – man sollte also keinesfalls sorglos in den Tag starten.

Was bedeutet das konkret für die Bevölkerung?

Viele fragen sich jetzt: Muss ich mein Auto unterstellen? Ist ein Spaziergang noch ratsam? Was ist mit Veranstaltungen im Freien?

Die Antwort lautet: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wer kann, sollte sich drinnen aufhalten, lose Gegenstände sichern, elektronische Geräte vom Netz nehmen und geplante Ausflüge lieber verschieben. Veranstaltungen im Freien könnten kurzfristig abgesagt werden – gerade in Regionen mit Hagelgefahr ist das mehr als sinnvoll.

Und was passiert nach dem Wochenende?

Noch lässt sich schwer sagen, wie sich das Wetter in der kommenden Woche entwickeln wird. Aber meteorologisch gesehen ist der Juni ohnehin eine launische Diva. Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es keine Seltenheit mehr, dass die Übergänge von Hitze zu Unwetter immer abrupt und gewaltig erfolgen.

Vielleicht ist es also auch eine Chance – sich wieder bewusster mit dem Wetter zu beschäftigen. Denn nicht jedes Sommergewitter ist harmlos, und manchmal kann ein kurzer Blick auf die Wetterkarte einen großen Schaden verhindern.

Eines ist sicher: Frankreich steht ein stürmischer Freitag bevor – mit allem, was der Himmel zu bieten hat.

Von C. Hatty

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