Tag & Nacht

Die Eurometropole ruft den Klima-Notstand aus und beschleunigt die Umsetzung konkreter Maßnahmen des Klimaplans 2030.

Wie eine Kettenreaktion. Nach der Stadt Straßburg ist nun die Eurometropole an der Reihe, den Klima-Notstand auszurufen. Dies wird offiziell bei der nächsten Ratssitzung am Freitag geschehen. Nach Angaben des Vorstandes soll dieser symbolische Akt nun in einen Aufruf für das „Klima-Bündnis“ münden. Die Idee besteht darin, „ein Netzwerk von Akteuren zu mobilisieren, die handeln wollen“, erklärt Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole. Dieser Appell richtet sich „an die treibenden Kräfte jeder Gemeinde“, an Unternehmen, Verbände, Institutionen und die Einwohner des Ballungsraums Straßburg und zielt nicht nur auf die Debatte in den vier zu gründenden Think Tanks, sondern vor allem auf konkrete Maßnahmen ab.

Konkrete Aktionen? Diesen Freitag soll der Rat die Gründung einer Klimaagentur bestätigen. Eine Agentur, die bereits durch das frühere Mandat im Rahmen des Klimaplans vorgesehen war. Sie im Dienste aller stehen, vom einfachen Bürger bis zu den Gemeinden. Das Ziel ist es, „eine einzige Anlaufstelle zu haben“, erklärt Danielle Dambach, Vizepräsidentin der Eurometropole. Die Anfragen würden dann an qualifizierte multithematische Referenten gesandt. „Ziel ist es, technische, finanzielle und administrative Unterstützung zu leisten, energetische Sanierungen, erneuerbare Energien, Abfallwirtschaft usw. Neben der Beantwortung von Fragen zur alltäglichen Mobilität und zum Verkehr, aber auch Vorschläge zu machen, ist alles möglich…“. Ein Ort der Begegnung und des Austauschs, um alle Initiativen kennen und schätzen zu lernen. „Jeder muss in dieser klimatischen Notlage seinen Beitrag leisten“, betont Pia Imbs. Die Agentur solle Anfang 2021 effektiv eingerichtet werden, sobald die Statuten eingereicht worden sind. Was das Budget anbelangt, so muss es vorerst noch definiert werden…

Mobilität
„Ganz konkret“, betont Pia Imbs, die Frage der Mobilität und der Einschränkung der Nutzung des Autos. Der Shuttle-Transport auf Abruf, der von Robert Herrmann, dem ehemaligen Präsidenten der Eurometropole, erprobt wurde, soll eingesetzt werden. Alle 33 Gemeinden werden „bedient“. Zu Ihrer Information: Vor der Covid-Krise beförderten kleine Shuttles auf Abruf wöchentlich tausend Menschen, von denen 34% von einer Gemeinde zur anderen und 42% zur Straßenbahn, zum TER oder zu einer herkömmlichen Buslinie fuhren. „Das Experiment war ein echter Erfolg“, sagt Pia Imbs. Etwa zwanzig kleine elektrische Shuttles für 9 Personen, die ein oder zwei Fahrräder mitnehmen können, werden gekauft, bevor sie in allen Gemeinden und bei Bedarf auch darüber hinaus eingesetzt werden. Insbesondere um Geschäfts- oder Industriezonen zu erreichen.

Das Netzwerk soll erweitert werden, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, „ohne dass neue Entwicklungen erforderlich sind“, freut sich Alain Jund. Die Häufigkeit der Stopps wird erhöht, ebenso die Anzahl der Stopps und die Zeitfenster, die von 5 Uhr morgens bis Mitternacht verlängert werden. Die Betriebskosten belaufen sich auf 3 Millionen Euro und sind in den Subventionen (120 Millionen Euro pro Jahr) an die Compagnie des transports strasbourgeois (CTS) enthalten. „Dies sind akzeptable Kosten im Hinblick auf den Service, der den Einwohnern angeboten wird“, sagt Alain Jund, Vizepräsident für Verkehr der Eurometropole und zuständig für Mobilität.

Eine weitere „konkrete Aktion“ ist in erster Linie die Einrichtung von Ladestationen für Elektro- und Hybridfahrzeuge in allen Gemeinden des Ballungsraums, die dem Unternehmen Freshmile anvertraut wurden. Dies entspricht etwa 90 Terminals, d.h. fast 150 öffentlichen Ladepunkten. Sie alle werden mit den Bürgermeistern besprochen, um den besten Standort zu finden, aber „jede Kommune wird mindestens einen Aufladepunkt haben“, verspricht Alain Jund. Diese sollen von 2021 bis zum Ende der ersten Hälfte des Jahres 2022 installiert werden.


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