Tag & Nacht

Wie hoch wird die Mobilisierung am zweiten großen Streik- und Demonstrationstag gegen die Rentenreform am Dienstag, den 31. Januar sein? Hier die von den verschiedenen Gewerkschaftsorganisationen angekündigten Aktionen in allen Wirtschaftssektoren.

Der 31. Januar wird für die acht Gewerkschaften und fünf Jugendorganisationen, die die Front gegen die Rentenreform anführen, ein Schlüsseltag sein. Sie wollen mindestens genauso stark auftreten wie bei den Demonstrationen am 19. Januar, bei denen nach Angaben des Innenministeriums 1,12 Millionen Franzosen auf die Straße gegangen waren. Entsprechend zahlreich sind die Streikaufrufe. 

In den Verkehrsbetrieben
Bei der SNCF riefen die Gewerkschaften CGT Cheminots und SUD-Rail dazu auf, am 31. Januar die Arbeit niederzulegen. Die Streikquote hatte am ersten Tag der Mobilisierung über 46 % betragen, was zu zahlreichen Zugausfällen, insbesondere bei Regionalzügen, geführt hatte. Die SNCF will ihre Verkehrsprognosen 24 bis 48 Stunden im Voraus auf ihrer Website und auf den Websites der TER-Züge bekannt geben.
Bei der RATP haben mehrere Organisationen einen Streikaufruf veröffentlicht. Die Verkehrsprognosen für die Busse, Straßenbahnen und die Metro in der Hauptstadt werden 24 bis 48 Stunden im Voraus auf der Website des Verkehrsbetriebs bekannt gegeben.
Auf den Flughäfen könnten die Fluglotsen die Arbeit niederlegen, wie es die Usac CGT von ihnen verlangt. Air France hat ebenfalls eine Vorankündigung erhalten, ebenso wie der Flughafen Charles-de-Gaulle. Die Fluggesellschaften wollen ihre Kunden rechtzeitig vor möglichen Verspätungen oder Flugausfällen warnen.
Auch Schifffahrtsgesellschaften werden betroffen sein. Die Gewerkschaften bei La Méridionale und Corsica Linea haben ihre Mitglieder ebenfalls dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

In den Bildungseinrichtungen
Zahlreiche Kindergärten und Grundschulen dürften am Dienstag wieder geschlossen bleiben, insbesondere aufgrund eines Aufrufs der Lehrergewerkschaft FSU. Die Lehrkräfte müssen die Schulen frühzeitig über ihre Teilnahme an den Demonstrationen informieren.
Solch eine Verpflichtung gilt nicht für die Collèges und Lycées. Laut der Gewerkschaft Snes-FSU streikten am 19. Januar zwei Drittel der Lehrer an weiterführenden Schulen.
Auch in den Schulkantinen, der außerschulischen Betreuung und den Kindertagesstätten dürfte es zu erheblichen Störungen kommen.

In den öffentlichen Diensten, im Gesundheitswesen, im Energiesektor, bei der Post…
Die CGT des öffentlichen Dienstes hat zur Teilnahme am Aktionstag vom 31. Januar aufgerufen. Ausserdem reichte die Gewerkschaft eine Streikankündigung für jeden Tag im Februar ein.
Die sozialmedizinischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes in Krankenhäusern sowie das Etablissement français du sang sollen ebenfalls streiken.
Die FNME-CGT, größte Gewerkschaft im Energiesektor, ruft zu Demonstrationen auf. Nach gezielten Aktionen in Raffinerien, Häfen, Docks und EDF-Kraftwerken in den letzten Tagen sind die Beschäftigten aufgerufen, am 31. Januar zu marschieren.
Die Gewerkschaft Sud PTT fordert die Beschäftigten der Post auf, die Arbeit niederzulegen, was zu Verzögerungen bei der Zustellung von Paketen oder Briefen führen und den Betrieb in den Postämtern beeinträchtigen könnte.
Auch die Skilifte könnten still stehen, nachdem Force Ouvrière und CGT für diesen Dienstag eine Streikvorankündigung eingereicht haben.


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