Tag & Nacht

Emmanuel Macron macht keinen Hehl aus seiner Wut über den Streik der SNCF-Kontrolleure, der hunderttausende von Franzosen daran hindern wird, Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen.

Emmanuel Macron ist wütend. Der Staatschef ist empört über den Arbeitskampf der SNCF-Zugbegleiter, der über das Weihnachtswochenende stattfinden wird und viele Franzosen daran hindert, Weihnachten mit ihren Familien zu erleben. 200.000 Reisen mussten von der SNCF abgesagt werden.

Der Staatspräsident ist der Ansicht, dass sich die Streikenden „einen völligen Mangel an Empathie, Solidarität und Brüderlichkeit“ zeigen, so eine dem Staatschef nahestehende Quelle, die von der Website Politico zitiert wird.

Emmanuel Macron weiß, dass nach zwei durch den Covid-19 gestörten Weihnachten ein drittes Weihnachten, das durch einen Streik kompliziert oder gar unmöglich gemacht wird, bei den Franzosen sehr schlecht ankommt. Er habe „seine Minister aufgefordert, Initiativen zu ergreifen“ und „alles zu tun, um zu versuchen, Lösungen zu finden“, heisst es in der französischen Presse. Bereits am Mittwoch hatte sich Regierungssprecher Olivier Véran über die Situation mit dem Satz „A Noel, on ne fait pas la grève, on fait la trêve“ (An Weihnachten streiken wir nicht, wir machen einen Waffenstillstand) empört.

Premierministerin Elisabeth Borne und Verkehrsminister Clément Beaune versuchen hinter den Kulissen, die Streikwilligen zum Einlenken zu bewegen, bislang ohne Erfolg.

Die SNCF plant, zwei von fünf TGV-Zügen für das Weihnachtswochenende zu streichen, wodurch 200.000 Kunden buchstäblich auf der Strecke blieben. Das Eisenbahnunternehmen verspricht, diese Fahrkarten zu 200% zu erstatten. Der Streik wird von einem gewerkschaftsunabhängigen Kollektiv von Zugbegleitern angeführt, das von der SNCF-Führung eine bessere Anerkennung ihrer Leistung fordert.


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