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Die Wiederinbetriebnahme von Atomreaktoren des Stromversorgers EDF, fast die Hälfte aller französischer Atomreaktoren, könnte sich weiter verzögern: Eine Situation, die das Risiko von Stromausfällen im kommenden Winter erhöht.

Der Zeitplan für die Wiederinbetriebnahme der Atomreaktoren der EDF laut dem Sender BFMTV nochmals verzögert worden. So meldet der Netzbetreiber RTE (Réseau de transport d’électricité), dass das Wiederanfahren einiger Reaktoren bis Dezember nicht möglich sein wird, obwohl die EDF bis Ende November ein Dutzend Reaktoren wieder in Betrieb nehmen wollte. Die Situation könnte sich daher weiter verschlechtern, insbesondere nachdem die Wiederinbetriebnahme von fünf Reaktoren bereits im Oktober verschoben worden war.

Am Montag, dem 21. November, sind immer noch 26 der 56 französischen Reaktoren abgeschaltet. Und trotz des hohen erwarteten Energieverbrauchs in Frankreich, sind laut den von RTE online gestellten Daten werden etwa 15 Reaktoren bis Januar oder sogar darüber hinaus nicht am Netz sein.

Hohes Risiko – aber kein Blackout erwartet
Zwar war die Abschaltung der Reaktoren geplant, doch Streiks, die im September und Oktober die Wartungsarbeiten einiger Kraftwerke blockiert haben, sowie „Verzögerungen und technische Unwägbarkeiten“ verhindern, dass einige Reaktoren rechtzeitig wieder in Betrieb genommen werden können. Eine rechtzeitige Wiederinbetriebnahme ist jedoch entscheidend, da im Januar sowieso nur 65% der Kernkraftkapazität zur Verfügung stehen wird: Eine Situation, die den Netzwerkbetreiber RTE befürchten lässt, dass es insbesondere im Januar zu Stromausfällen kommen könnte. Solche Ausfälle würden höchstwahrscheinlich zwischen 8.00 und 12.00 Uhr sowie zwischen 18.00 und 20.00 Uhr auftreten, so die RTE.

Es besteht jedoch keine Gefahr eines allgemeinen „Blackouts“ für Frankreich, wenn notwendige Maßnahmen ergriffen werden. Der Konzern gibt an, dass ein „Rückgang des Verbrauchs um 1 bis 5% oder um maximal 15% im schlimmsten Szenario“ ausreichen würde, um Risiken von Blackouts und grösseren Stromausfällen zu vermeiden.


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