Tag & Nacht

Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April 2023 sind Millionen Menschen aus dem Sudan vertrieben worden, und eine drohende Hungersnot gefährdet das Leben von Hunderttausenden von Kindern.

Khartum, die Hauptstadt und eine der größten Städte Afrikas, ist zu einem verkohlten Schlachtfeld geworden. Ein Streit zwischen zwei Generälen hat den Sudan in einen Bürgerkrieg gezogen und die Stadt in den Mittelpunkt einer der schlimmsten humanitären Katastrophen der Welt verwandelt.

Laut Schätzungen der USA sind seit Beginn der Kämpfe bis zu 150.000 Menschen gestorben. Neun Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, was den Sudan laut den Vereinten Nationen zur Bühne der größten Vertreibungskrise der Welt macht. Eine weitere Genozid-Gefahr droht nun Darfur, der Region, die schon vor zwei Jahrzehnten zum Synonym für Kriegsverbrechen wurde.

Die Vereinten Nationen warnen, dass eine Hungersnot in den kommenden Monaten mehr als 220.000 Kinder töten könnte. Ungeachtet dieser Bedrohung könnte sie die Hungersnot in Äthiopien in den 1980er Jahren übertreffen.

Die von den USA geführten Friedensgespräche sind ins Stocken geraten. Der sudanesische Staat kollabiert, und das droht, eine fragile Region mit sich zu reißen. Experten sagen, es sei nur eine Frage der Zeit, bis einer seiner Nachbarn – wie Tschad, Eritrea oder Südsudan – in den Konflikt hineingezogen wird.

Israel und die Beeinflussung in den USA

Eine Untersuchung der Zeitung Times ergab, dass Israel letztes Jahr eine Kampagne organisierte und bezahlte, die gefälschte Social-Media-Konten und Nachrichtenseiten nutzte, um US-Gesetzgeber zur Unterstützung des Krieges im Gaza-Streifen zu bewegen. Diese Aktion zeigt, wie weit Israel bereit war, zu gehen, um die amerikanische Meinung zu beeinflussen.

Die Kampagne begann im Oktober und ist weiterhin auf X aktiv. Auf ihrem Höhepunkt wurden Hunderte von sogenannten Bots auf gefälschten Konten verwendet, die sich als echte Amerikaner ausgaben, um pro-israelische Kommentare zu posten. Obwohl die USA lange einer der engsten Verbündeten Israels waren, ist der Krieg in Gaza bei vielen Amerikanern unbeliebt und Präsident Biden begann, die Unterstützung für Israel angesichts steigender ziviler Todesfälle zurückzuziehen.

Die Krise in Gaza

Der CIA-Direktor führte Gespräche in Katar, aber Israel und die Hamas schienen bei dem neuesten Waffenstillstandsvorschlag noch weit auseinander zu liegen. Israel erklärte, es habe eine neue Operation im zentralen Gaza gestartet und Rettungskräfte berichteten, dass dabei erneut Dutzende Menschen getötet worden seien.

Globale Erwärmung: Rekordhitze in Sicht

Die Erde erlebt bereits einige der höchsten Temperaturen seit 100.000 Jahren. Doch die UN-Wetterbehörde kündigte jetzt an, dass es eine fast 90-prozentige Chance gibt, dass der Planet bis 2028 ein weiteres Rekordjahr für die höchsten gemessenen Temperaturen erlebt.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die durchschnittliche globale Temperatur bis 2028 bereits 1,5 Grad Celsius höher sein wird als zu Beginn des Industriezeitalters – das Niveau, das die Länder im Pariser Abkommen von 2015 zu vermeiden versuchten.

Weitere wichtige Nachrichten

Indien: Rahul Gandhi und seine Partei, der Indische Nationalkongress, stehen nach ihrem starken Abschneiden bei den Wahlen vor einem Comeback.

Raumfahrt: Zwei NASA-Astronauten sind gestern mit der Starliner-Kapsel von Boeing in den Orbit gestartet, nachdem zwei vorherige Startversuche abgebrochen wurden.

Deutschland: Ein Kommunalkandidat der rechtsextremen Partei AFD wurde mit einem Cuttermesser angegriffen, was vor den EU-Wahlen verstärkt Befürchtungen über Gewalt aufkommen lässt.

Militär: US-amerikanische und alliierte Geheimdienstbeamte warnten ehemalige Kampfpiloten davor, chinesisches Militärpersonal auszubilden, nachdem berichtet wurde, dass Peking verstärkt versucht, sie als Ausbilder anzuwerben.

Russland: Präsident Wladimir Putin warnte, dass Moskau Vergeltung gegen westliche Nationen üben könnte, die die Ukraine mit Waffen versorgen, um russisches Territorium anzugreifen.

Libanon: Ein Schütze, der auf die US-Botschaft feuerte, wurde von den Sicherheitskräften des Landes angeschossen und gefasst.

Amanda Knox: Die ehemalige amerikanische Studentin wurde jetzt in einem Fall der Verleumdung verurteilt, der im Zusammenhang mit dem Mord an ihrer Mitbewohnerin 2007 in Italien steht, für den sie damals freigesprochen wurde. Sie wird keine weitere Haftstrafe verbüßen.

Ukraine: Die Behörden ordneten geplante Stromabschaltungen an, nachdem russische Angriffe das Stromnetz des Landes geschwächt hatten, was Besorgnis für den nächsten Winter aufkommen lässt, wenn der Energieverbrauch stark steigt.

Frankreich: Drei Wochen nachdem bewaffnete Angreifer zwei Gefängniswärter getötet und einen Insassen befreit hatten, sind die Täter noch immer auf der Flucht.

Europa: Führende Politiker sind besorgt, dass die EU nicht mit der Produktivität der USA und Chinas mithalten kann.

Großbritannien: Sammler stehen Schlange für die ersten Banknoten mit dem Bild von König Charles III.

Das Jahr 2024 bringt unweigerlich weitere Herausforderungen und Umbrüche, doch die Hoffnung auf Frieden und Stabilität bleibt – auch wenn der Weg dorthin steinig ist.


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