Tag & Nacht

Ein erschütternder Fall hat Südfrankreich in Alarmbereitschaft versetzt. Zwei Männer wurden am 27. August verhaftet und befinden sich seitdem in Untersuchungshaft, da sie verdächtigt werden, eine Serie von Entführungen und Gewaltverbrechen begangen zu haben. Diese Taten, die sich über mehrere Monate erstreckten, haben vor allem Unternehmer ins Visier genommen.

Die Methode der Täter war raffiniert und skrupellos zugleich. Mit einem orangefarbenen Polizeiarmband und einem Blaulicht ausgestattet, drangen sie in die Häuser ihrer Opfer ein. Das klingt fast wie aus einem Thriller, aber leider war dies bittere Realität. Die Männer nutzten ihre Tarnung als Polizisten, um ihre Opfer zu überwältigen, zu fesseln und anschliessend zu bedrohen. Mit Messern und Handfeuerwaffen zwangen sie die überfallenen Unternehmer, Wertgegenstände und Bargeld herauszugeben.

Das grausamste an der Vorgehensweise: Die Täter verbrannten einigen ihrer Opfer mit einem Bügeleisen, um noch mehr Druck auszuüben. Eine erschreckende Eskalation der Gewalt, die in den betroffenen Familien tiefe Wunden hinterlässt – sowohl physisch als auch psychisch.

Es war die Sondereinheit der Gendarmerie von Marseille, die schließlich die Verbindung zwischen diesen Verbrechen erkannte. Seit dem 1. August untersuchten sie den Fall eines Unternehmers und seiner Familie, die in La Fare-Les-Oliviers überfallen worden waren. Ihre Nachforschungen führten sie zu weiteren ähnlichen Fällen in den benachbarten Départements.

Am Tag vor der Verhaftung der beiden Verdächtigen, am 26. August, leitete die Staatsanwaltschaft von Aix-en-Provence ein Verfahren ein. Die Liste der Anklagepunkte ist lang und schwerwiegend: Entführung, Freiheitsberaubung, Erpressung sowie Folter und Körperverletzung. Diese Verbrechen ereigneten sich in verschiedenen Orten Südfrankreichs wie etwa Corbières, Barjols, Le Paradou und Fos-sur-Mer.

Die Justiz hat Untersuchungshaft für die beiden Männer gefordert, um eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit zu verhindern und die Ermittlungen voranzutreiben. Ob diese brutalen Übergriffe in Südfrankreich nach den Verhaftungen wirklich ein Ende gefunden haben, wird sich zeigen – doch die betroffenen Gemeinden atmen zumindest für einen Moment auf.

Südfrankreich blickt nun gespannt auf die weiteren Entwicklungen. Die Gerichte werden entscheiden müssen, welches Schicksal die mutmaßlichen Täter erwartet und ob sie für die Gräueltaten, deren sie beschuldigt werden, zur Verantwortung gezogen werden. Die Opfer der Überfälle – und nicht nur sie – hoffen auf Gerechtigkeit und auf ein Ende der Angst, die in den letzten Monaten über ihnen schwebte.


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