Während der Tourismus in vielen Teilen Frankreichs leicht rückläufig ist, hebt sich die Region Provence-Alpes-Côte d’Azur als strahlendes Beispiel für Erfolg hervor. Zwischen goldenen Mimosen und azurblauem Meer lockt die Region trotz Winterpause zahlreiche Besucher und begeistert nicht nur die Einheimischen.
Ein Paradies im Winterkleid
Ein Blick von der Terrasse des Hotels Eden Rose in Bormes-les-Mimosas genügt, um zu verstehen, warum. Die malerische Szenerie – Weinberge, Mimosenknospen, die rosa Dächer der Altstadt und das schimmernde Mittelmeer – lädt dazu ein, die graue Pariser Tristesse hinter sich zu lassen. „Das ist der einzige Ort in Frankreich, wo man sicher Sonne findet“, schwärmt ein Gast. Kein Wunder, dass das Hotel kurz vor Jahresende nahezu ausgebucht ist.
„In den zwei Weihnachtswochen haben wir bereits die Zahlen des Vorjahres erreicht – alles, was jetzt kommt, ist Bonus“, freut sich Aurélie Coquerel, die Hoteldirektorin.
Ausländische Gäste kehren zurück
Ein weiterer Erfolgsfaktor: die Rückkehr der internationalen Kundschaft. Besonders im Var, einer der sonnenverwöhnten Gegenden der Provence, spüren Hotels diesen Aufwärtstrend. Im Hotel de la Plage stieg die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zu 2023 um 10 %. Im Hotel des Palmiers sind es sogar 20 %.
„Unser Steuerberater meinte, das sei wirklich fantastisch!“, erzählt Yvette Guinet, die Chefin des Hotels des Palmiers. „Die Belgier, Italiener, Schweizer und Luxemburger sind wieder da – das hatten wir seit Jahren nicht mehr.“
Sonne als sicherer Hafen
Die Beliebtheit der Region erklärt sich nicht nur durch das milde Wetter. Laut David Gonçalves, Direktor des Tourismusbüros von Bormes-les-Mimosas, bietet die Provence einen Zufluchtsort in unsicheren Zeiten. „Das internationale und nationale Umfeld ist derzeit stressig. Wenn Menschen sich unsicher fühlen, suchen sie Sicherheit – und die finden sie in vertrauten Regionen wie Provence-Alpes-Côte d’Azur“, erklärt er.
Die jahrelangen Investitionen in die touristische Infrastruktur zahlen sich jetzt aus. „Unsere Region steht seit jeher für Gastfreundschaft und Qualität – gerade in unsicheren Zeiten kommen die Menschen zurück zu Altbewährtem.“
Ein Blick in die Zukunft
Trotz aller Erfolge bleiben Herausforderungen nicht aus. Der Klimawandel, insbesondere die zunehmenden Hitzewellen im Sommer, könnte die Besucherzahlen in den kommenden Jahren beeinträchtigen. Doch laut Gonçalves sei die Nachsaison mit ihren milden Temperaturen ein starkes Gegengewicht. „Wir haben hier einen Wettervorteil, der uns auch in schwierigen Zeiten stabil hält.“
Und so bleibt die Provence eine strahlende Ausnahme in einem Land, das insgesamt mit einem leichten Rückgang im Tourismus zu kämpfen hat. Wer könnte diesem himmlischen Rückzugsort schon widerstehen?
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