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Als Covid-19 dem internationalen Reiseverkehr 2020 einen Riegel vorschob, brachen auch Frankreichs Tourismuseinnahmen nach neuesten Zahlen um 41 Prozent ein.

Frankreich ist weltweit das Reiseziel Nummer eins für internationale Touristen. 2018 besuchten fast 90 Millionen Menschen das Land. Die Branche macht rund 10 Prozent der französischen Wirtschaft aus.

Doch die Pandemie setzte dem internationalen Reiseverkehr ein jähes Ende, mit Flughafen- und Grenzschließungen in aller Welt.

Im Jahr 2020 erlebte Frankreichs Tourismusbranche einen Umsatzeinbruch von 150 Milliarden Euro auf 89 Euro.

„Das Jahr 2020 war ein Schock für die Tourismusbranche auf der ganzen Welt. In Frankreich haben wir 60 Millionen Euro verloren“, sagt der französische Tourismusminister Jean-Baptiste Lemoyne in einem Tweet.

Von den 61 Milliarden Euro, die der Branche fehlen, entfallen laut Atout France, der Organisation, die für die Förderung Frankreichs als Tourismusziel zuständig ist, 32 Milliarden Euro (ein Rückgang von 52 Prozent) auf den internationalen Reiseverkehr. Die restlichen 29 Milliarden Euro (ein Rückgang von 48 Prozent) waren Einnahmen aus dem nationalen Reiseverkehr. Die nationale Tourismusindustrie des Landes mit einem Wert von rund 180 Milliarden Euro (oder 7,4 Prozent des BIP) schrumpfte um ein Drittel. Die am stärksten betroffene Region war die Île-de-France, die 23,1 Milliarden Euro verlor, aber auch andere Regionen litten. Auvergne-Rhône-Alpes verlor 7,2 Millionen Euro, Provence-Alpes-Côte-d’Azur 6,7 Milliarden Euro, Occitanie 4,5 Milliarden Euro und Nouvelle-Aquitaine 4,1 Milliarden Euro.

Trotz der enormen Verluste habe das Land im Jahr 2020 jedoch besser abgeschnitten als andere, sagte Lemoyne. „Frankreich war widerstandsfähiger als andere Destinationen“, sagte der Tourismus-Staatssekretär gegenüber France 2. „Der Motor des europäischen Tourismus hat im letzten Sommer gut funktioniert. Wir hatten viele Besucher aus den Nachbarländern: Belgien, Deutschland, die Niederlande…und vor allem französische Touristen, die ihren Sommer und Herbst in Frankreich verbrachten.“

Im Laufe des Sommers waren einige Regionen Frankreichs stärker frequentiert als erwartet, da viele französische Touristen einen so genannten bleu blanc rouge-Tourismus (d.h. Urlaub in Heimatland) machten.

Paris litt am meisten, da die Urlauber vor allem in die Küstenregionen fuhren, wo einige Urlaubsorte trotz Reiseverboten und Quarantänen noch stärker frequentiert waren als sonst.

Sechs Monate später herrscht mal wieder eine große Unsicherheit in Bezug auf die Ferien. Die Franzosen bereiten sich auf ihre Winterpause im Februar vor, in der viele Menschen gerne in die Bergregionen fahren. Lemoyne hat die Menschen aufgefordert, ihre Buchungen vorerst nicht zu stornieren. „Ich rufe alle auf, die bereits eine Reservierung für die Ferien im Februar gemacht haben, diese beizubehalten“, sagte er gegenüber BFMTV und fügte hinzu, dass Hotels und Tourismusunternehmen Stornierungen in letzter Minute erlauben würden.

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