Tag & Nacht

Ein idyllischer Tag auf dem Wasser – so begann es für einen 51-jährigen Vater und seine 9-jährige Tochter. Doch ihr Ausflug auf der Huisne, einem ruhigen Fluss in der französischen Region Sarthe, endete in einer Katastrophe. Ein Unfall, dessen Ursache weiterhin im Dunkeln liegt, kostete den beiden ihr Leben.

Der Vater und seine Tochter starteten ihre Kanutour in Val-au-Perche, einer malerischen Gemeinde im Département Orne, und planten, nach La Ferté-Bernard in der Sarthe zu paddeln. Eine Strecke, die erfahrene Kanufahrer anzieht, aber auch Herausforderungen birgt. Eine dieser Herausforderungen – ein Stauwehr in Avezé – wurde ihnen zum Verhängnis.

Wie konnte es passieren? Diese Frage stellt sich nicht nur die Familie der Opfer, sondern auch die Einwohner der kleinen Gemeinde Avezé. Laut dem Bürgermeister Pierre Boulard war das Stauwehr deutlich als unpassierbar gekennzeichnet. „Ein Schild mitten im Fluss warnt die Kanufahrer, dass sie hier anhalten und das Boot herumtragen müssen“, erklärt er. Doch aus bislang ungeklärten Gründen ignorierte oder übersah der Vater diese Warnung. Das Kanu wurde von den tückischen Strömungen erfasst und die Insassen in die Tiefe gerissen. Ein schreckliches Szenario, das für die beiden tödlich endete.

Eine solche Tragödie ist ein schwerer Schlag für die ganze Gemeinde. „Mit anzusehen, wie Menschen hier sterben, das ist wirklich dramatisch“, gesteht Bürgermeister Boulard, sichtbar betroffen von dem Vorfall. Die Ermittlungen zur genauen Unfallursache laufen. Die Behörden hoffen, bald Klarheit zu bekommen und solche Unfälle in Zukunft verhindern zu können.

Doch welche Lehren lassen sich aus einem solchen Unglück ziehen? Es erinnert uns daran, wie unberechenbar die Natur sein kann – auch in scheinbar harmlosen Gewässern. Das stille Plätschern eines Flusses kann schnell zu einem gefährlichen Sog werden, wenn man die örtlichen Gegebenheiten nicht genau kennt. Besonders tragisch ist, dass solche Unfälle oft vermeidbar wären, wenn Warnhinweise beachtet und Sicherheitsvorkehrungen strikt eingehalten würden.

In diesen Momenten fragen wir uns alle, wie wir selbst gehandelt hätten. Hätte ein erfahrener Kanufahrer den Hinweis übersehen? Hätte man die Strömung unterschätzt? Diese Fragen werden das Dorf noch lange beschäftigen.

Diese Tragödie zeigt, wie schnell sich ein harmloser Ausflug sich in einen Albtraum verwandeln kann. Manchmal brauchen wir solche Erinnerungen, um unsere eigene Verletzlichkeit und die Macht der Natur zu begreifen.

Während die Ermittler die Umstände untersuchen, bleibt die Gemeinde und die Familie der Opfer in Trauer. Ein Vater, der mit seiner Tochter einen unvergesslichen Tag verbringen wollte, und ein Mädchen, das voller Leben war – beide wurden plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. Was bleibt, ist die schmerzliche Erinnerung und die Hoffnung, dass solche Tragödien in Zukunft verhindert werden können.


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