Die gefährliche Überfahrt über den Ärmelkanal hat erneut ein Menschenleben gefordert. Am 19. März wurde die Leiche eines jungen Mannes vor Equihen-Plage, nahe Boulogne-sur-Mer, aus dem Wasser geborgen. Ein weiterer Migrant, ein 16-jähriger Jugendlicher, überlebte nur knapp – er wurde mit schwerer Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht.
Eine Flucht mit tödlichem Ausgang
In der Nacht versuchte eine Gruppe von Menschen, mit einem Schlauchboot von der französischen Küste aus Richtung Großbritannien zu gelangen. Doch das Vorhaben endete in einer Katastrophe. Die raue See und die eisigen Temperaturen wurden den Geflüchteten zum Verhängnis.
Als die Rettungskräfte – darunter Boote der Gendarmerie und der maritimen Behörden – am Unglücksort eintrafen, fanden sie zwei Menschen im Wasser. Einer von ihnen, ein 25-jähriger Mann, war bereits leblos. Der andere, ein Teenager, war stark unterkühlt, konnte aber gerettet werden.
Der siebte Todesfall in diesem Jahr
Diese Tragödie ist kein Einzelfall. Seit Jahresbeginn ist dies bereits der siebte bekannte Todesfall bei versuchten Überquerungen des Ärmelkanals. Die Zahlen zeigen, wie gefährlich diese Fluchtroute ist – und dennoch nehmen immer mehr Menschen das Risiko auf sich.
Die französischen Rettungskräfte, koordiniert vom Überwachungs- und Rettungszentrum Cross Gris-Nez, haben zwei Boote eingesetzt, um weitere Überlebende zu suchen. Doch die Hoffnung, noch jemanden lebend zu finden, schwand schnell.
Warum riskieren Menschen ihr Leben?
Die verzweifelte Lage von Migranten in Nordfrankreich zwingt viele, gefährliche Wege in Richtung Großbritannien einzuschlagen. Die Hoffnung auf ein besseres Leben, auf Sicherheit oder auf eine Wiedervereinigung mit Familienmitgliedern lässt sie alles riskieren.
Doch die Überfahrt ist brandgefährlich. Die eisigen Temperaturen des Meeres, die unvorhersehbaren Wetterbedingungen und die oft überfüllten, nicht seetüchtigen Boote machen jede Überquerung zu einem lebensgefährlichen Unterfangen.
Ein Problem ohne einfache Lösung
Frankreich und Großbritannien versuchen seit Jahren, die gefährlichen Überfahrten zu verhindern – bisher mit wenig Erfolg. Mehr Patrouillen, strengere Kontrollen, Abkommen zwischen beiden Ländern: All das konnte nicht verhindern, dass immer mehr Menschen in instabilen Booten den Ärmelkanal überqueren wollen.
Solange es keine sicheren und legalen Alternativen gibt, werden verzweifelte Menschen weiterhin ihr Leben aufs Spiel setzen. Die Frage bleibt: Wie viele müssen noch sterben, bis sich etwas ändert?
Autor: C.H.
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