Eine 18-jährige Frau ist am Sonntagabend in Bassens, einem Vorort von Bordeaux, bei einem sogenannten Rodéo Urbain ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich gegen 18:10 Uhr, als zwei Motocross-Maschinen aufeinanderprallten. Die junge Frau, die als Beifahrerin auf einer der Maschinen saß, trug keinen Helm und erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen. Zwei 19-jährige Männer wurden schwer verletzt und in kritischem Zustand in das Universitätsklinikum CHU Pellegrin in Bordeaux eingeliefert.
Ein wiederkehrendes Problem
Der Bürgermeister von Bassens, Alexandre Rubio, zeigte sich bestürzt über das tragische Ereignis: „Es ist dramatisch. An den Wochenenden sterben junge Menschen in Bassens, und ich kann das nicht akzeptieren.“ Bereits im August starb an derselben Stelle ein 22-jähriger Motorradfahrer bei einem ähnlichen Vorfall.
Die Gemeinde ist seit Monaten von illegalen Motorradrennen geplagt. „Die Jugendlichen machen Wheelies und fahren rücksichtslos auf dem Boulevard de l’Industrie, nahe des Hafens“, beschreibt der Bürgermeister. Die Anwohner seien zunehmend frustriert, da der Lärm und die Gefährdung durch diese Rennen ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Maßnahmen ohne Wirkung?
Trotz des Problems sind die Behörden bisher machtlos geblieben. Der Bürgermeister hat bereits ein kommunales Verbot für den Verkehr von Zweirädern am Wochenende auf dieser Strecke erlassen. Doch ohne regelmäßige Polizeipräsenz sei es nahezu unmöglich, die Einhaltung dieser Regelungen durchzusetzen, erklärt Rubio. „Wir brauchen dringend Unterstützung vor Ort, um dieses Phänomen in den Griff zu bekommen.“
Eine gefährliche Entwicklung
Rodéos Urbains – illegale Motorradrennen auf öffentlichen Straßen – sind in Frankreich ein wachsendes Problem. Sie gefährden nicht nur die Beteiligten, sondern auch unbeteiligte Passanten. Derartige Rennen werden oft von jungen Menschen ausgetragen, die Geschwindigkeit und Stunts suchen, dabei jedoch grundlegende Sicherheitsregeln wie das Tragen eines Helms ignorieren.
Ein Weckruf für mehr Maßnahmen
Der Tod der jungen Frau und die schwere Verletzung zweier weiterer Jugendlicher werfen erneut die Frage auf, wie solche gefährlichen Aktivitäten wirksamer unterbunden werden können. Bürgermeister Rubio appelliert an die zuständigen Behörden, stärker einzugreifen und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. „Es kann nicht sein, dass wir zusehen, wie diese Rennen immer wieder Menschenleben fordern“, betonte er.
Die Tragödie von Bassens verdeutlicht, dass Rodéos Urbains nicht nur ein lokales, sondern ein landesweites Problem sind. Es bleibt abzuwarten, ob diese Vorfälle die Behörden zu einer härteren Gangart bewegen – und ob dadurch ähnliche Tragödien in Zukunft verhindert werden können.
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