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Frankreich wird derzeit von einer „beispiellosen“ Dürre heimgesucht und der Wassermangel wird zur Realität. In Nord-Korsika bleiben nur noch knappe 25 Tage, bevor die Bevölkerung ohne Leitungswasser auskommen muss. Im Departement Var sind bereits drastische Einschränkungen eingeführt worden und die Bewohner sind gezwungen, ihren Verbrauch stark einzuschränken. Und die Krise ist noch lange nicht vorbei …

25 Tage. Das ist die Zeit, die den Bewohnern Nord-Korsikas noch bleibt, bevor es kein fließendes Wasser mehr geben könnte. Diese beängstigende Feststellung wurde Anfang der Woche von der Präfektur des Inseldepartements veröffentlicht. Und die Maßnahmen, die ergriffen wurden reichen nicht aus, um diesen Termin hinauszuzögern. Die Bewohner bereiten sich darauf vor, dass kein Wasser mehr aus den Hähnen kommt. Verzweifelt ruft der Präfekt des Departements Haute-Corse „zu einer kollektiven und solidarischen Anstrengung auf“, damit weiterhin Leitungswasser geliefert werden kann.

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Inzwischen beunruhigen die Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung die höchsten Stellen des Staates. Premierministerin Elisabeth Borne beschloss daher gestern, einen interministeriellen Krisenstab zu aktivieren, um mit der „außergewöhnlichen Dürre“ umzugehen. „Mehr als hundert Gemeinden haben kein Trinkwasser mehr“, beklagte gestern der Minister für den ökologischen Übergang, Christophe Béchu. In einigen dieser Gemeinden wird Trinkwasser mit LKWs angeliefert, „da sich nichts mehr in den Leitungen befindet“. Um dem Wassermangel entgegenzuwirken, „wurden und werden überall dort, wo es notwendig ist, restriktive Maßnahmen ergriffen“.

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Bereits seit mehreren Tagen bekommen manche Bewohner kein Wasser kehr. Dies ist in einigen Gemeinden im Departement Creuse, im Finistère, aber auch im Departement Var der Fall. In vielen Regionen wird die Grenze für den Wasserverbrauch inzwischen auf 200 Liter pro Tag und Haushalt festgelegt. Duschen, Waschmaschinen, Geschirrspülen… Die Bewohner sind gezwungen, jeden Verbrauch von Leitungswasser zu überdenken.

Bei Überschreitung des genehmigten Verbrauchs wird der Preis pro m3 Wasser verdoppelt. Es kann sogar soweit gehen, dass der Wasserdurchfluss am Zähler begrenzt wird.

Was die Pegelstände der Flüsse betrifft, die viele Regionen mit Trinkwasser versorgen, sprechen die Behörden von einer „beispiellosen Situation“. Es gab keine Regenfälle, die es dem Grundwasser und den Flüssen ermöglicht hätten, sich zu regenerieren. Frankreich muss sich auf noch schwierigere Zeiten einstellen: September und Oktober könnten katastrophal werden, wenn es nicht ausreichend regnen sollte.


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