Tag & Nacht

Mit der Ankündigung massiver Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China hat Präsident Donald Trump einen globalen wirtschaftlichen Schlagabtausch ausgelöst. Während sich amerikanische Unternehmen und Verbraucher auf steigende Preise einstellen, formieren sich die betroffenen Staaten zur Gegenwehr. Besonders brisant ist die wirtschaftspolitische Eskalation in einem Moment, in dem Washington mit innenpolitischen Unruhen und geopolitischen Herausforderungen zu kämpfen hat.

Kanadas und Mexikos Reaktion

Kanada reagierte umgehend auf Trumps Entscheidung und kündigte Vergeltungszölle von 25 Prozent auf über 100 Milliarden Dollar an US-Waren an – darunter landwirtschaftliche Produkte wie Honig und Tomaten, aber auch Whiskey, Erdnussbutter und Bekleidung. Premierminister Justin Trudeau deutete an, dass weitere Maßnahmen folgen könnten.

Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum will noch heute die Antwort ihres Landes präsentieren. Auch aus Peking kam scharfe Kritik: Das chinesische Handelsministerium versprach „entsprechende Gegenmaßnahmen“ und kündigte an, eine Klage vor der Welthandelsorganisation (WTO) einzureichen.

Innenpolitische und wirtschaftliche Auswirkungen

Trump räumte auf seiner Social-Media-Plattform ein, dass die Zölle „ein gewisses Maß an Schmerz“ verursachen könnten. Ökonomen und Wirtschaftsverbände warnen jedoch, dass die Hauptlast von den US-Verbrauchern getragen werde, da Importzölle in der Regel zu höheren Preisen für Endkunden führen.

Zudem sorgt eine weitere Entscheidung der Trump-Regierung für Unruhe: Die Aufhebung des „Temporary Protected Status“ für über 300.000 Venezolaner in den USA könnte viele von ihnen in den kommenden Monaten der Abschiebung aussetzen.


Netanjahu reist nach Washington: Gespräche über den Nahen Osten und regionale Sicherheit

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ist gestern zu einem diplomatischen Besuch in Washington aufgebrochen. Dort wird er in dieser Woche Präsident Donald Trump und weitere hochrangige US-Vertreter treffen. Vor seinem Abflug betonte Netanjahu mehrfach die Bedeutung von „Frieden“.

Die Gespräche werden sich voraussichtlich auf zentrale geopolitische Themen konzentrieren, darunter die iranischen Nuklearambitionen und die Unterstützung Teherans für bewaffnete Gruppen an Israels Grenzen. Zudem steht die Möglichkeit einer offiziellen Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien im Raum – ein potenzieller Meilenstein in der Nahost-Diplomatie. Trump hat seinerseits signalisiert, dass er eine Beendigung der Kriege in der Region anstrebt.

Waffenruhe in Gaza: Heute sollen Verhandlungen über die zweite Phase der Waffenruhe im Gazastreifen beginnen. Ziel ist es, den zwei Wochen alten Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in einen dauerhaften Frieden zu überführen und die verbliebenen Geiseln freizulassen.

Militärische Spannungen: Gestern feuerte ein israelisches Kampfflugzeug auf ein Fahrzeug, das laut Militär auf einer nicht genehmigten Route nach Norden unterwegs war. Das Gesundheitsministerium in Gaza meldete zunächst keine Todesopfer.


Europa sucht nach einer neuen Verteidigungsstrategie

Europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Vertreter Großbritanniens und der EU, treffen sich heute in Brüssel, um über die Finanzierung der europäischen Verteidigung zu beraten. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat die Dringlichkeit dieser Diskussion erhöht.

Der anhaltende Krieg in der Ukraine hat die EU, die ursprünglich als „Friedensprojekt“ gegründet wurde, dazu veranlasst, sich verstärkt auf Abschreckung und Verteidigung zu konzentrieren. Während die USA bislang der größte finanzielle Unterstützer der Ukraine waren, hat Trump angedeutet, dass er diese Hilfe drastisch reduzieren und die Verantwortung den Europäern überlassen könnte.

Auch die transatlantischen Beziehungen stehen auf der Tagesordnung – insbesondere der Umgang mit Trumps Forderungen. Dazu gehört auch sein umstrittenes Bestreben, Grönland, ein autonomes Gebiet Dänemarks, für die USA zu erwerben.


Weitere Top-Nachrichten

Aviation: Die Behörden stehen kurz davor, alle Opfer der Kollision zwischen einem Passagierflugzeug und einem Armeehubschrauber nahe Washington, D.C., zu identifizieren.

Indien: Das Maha Kumbh Mela, ein Festival, das Millionen von Pilgern anzieht, wird von Premierminister Narendra Modi und seinen Verbündeten als mächtiges politisches Instrument genutzt.

Natur: Kanadische und amerikanische Wissenschaftler versuchen herauszufinden, was die Gehirnschwellungen verursacht, die mit dem Tod von Weißen Haien in Verbindung gebracht werden.

Afrika: In Goma, der kürzlich von ruandischen Rebellen eroberten Stadt in der Demokratischen Republik Kongo, mangelt es an Wasser, Nahrung und Sicherheit.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!