Tag & Nacht

Ex-Präsident Donald Trump erklärte, er habe ein „langes und äußerst produktives Telefongespräch“ mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt. Laut Trump sei dies der Beginn von Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges. Im Anschluss sprach er auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

„Wir haben über die Stärken unserer Nationen gesprochen und darüber, welche großartigen Vorteile eine Zusammenarbeit bringen könnte“, schrieb Trump auf Social Media über sein Gespräch mit Putin. „Aber zuerst – da waren wir uns einig – wollen wir die Millionen von Todesfällen beenden.“ Tatsächlich beläuft sich die geschätzte Opferzahl auf mehrere Hunderttausend.

Dieses Telefonat markiert das Scheitern westlicher Bemühungen, Putin diplomatisch zu isolieren.

Wie genau die Interessen der Ukraine in die Verhandlungen einfließen sollen, ließ Trump offen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte bei einem NATO-Treffen in Brüssel jedoch, eine Friedenslösung, die die Ukraine auf ihre Grenzen von 2014 zurückführt – also vor der Annexion der Krim –, sei „unrealistisch“. Russland kontrolliert derzeit etwa 20 Prozent der Ukraine. Hegseth fügte hinzu, dass Trump eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine als Teil eines Friedensplans nicht unterstütze.

Geopolitischer Poker um Rohstoffe

Die reichen Mineralvorkommen der Ukraine spielen zunehmend eine Rolle in den diplomatischen Verhandlungen. Trump hat die Idee ins Spiel gebracht, US-Hilfen an die Ukraine an den Zugang zu diesen Bodenschätzen zu knüpfen. Der US-Finanzminister reiste dazu nach Kiew, um über eine mögliche Vereinbarung zu sprechen.


Indien: Modi auf Goodwill-Tour bei Trump

Indiens Premierminister Narendra Modi wird heute in Washington mit Trump zusammentreffen – und dabei versuchen, mögliche Spannungen zwischen den beiden Ländern zu entschärfen. Modi betont zwar stets sein gutes Verhältnis zu Trump, doch dieser gilt als launischer Partner.

Zwei große Themen könnten für Unruhe sorgen: Handel und Immigration. Modi wird Trump zeigen wollen, dass er in Sachen Zölle und illegale Einwanderung kooperiert, meldet die New York Times. Trump sieht Indien als einen der größten „Zoll-Sünder“ mit einem großen Handelsüberschuss mit den USA – und nennt das Land in einem Atemzug mit China.

Handelskompromisse und Abschiebungen

Indiens Handelsüberschuss mit den USA wächst weiter. Modi könnte als Zeichen des guten Willens niedrigere Zölle auf US-Produkte wie Bourbon und Pekannüsse anbieten – beides Waren, die in republikanischen Hochburgen produziert werden.

Auch beim Thema Einwanderung kommt Bewegung ins Spiel. Nach Lateinamerika ist Indien die größte Quelle für illegale Migration in die USA. Die indische Regierung hat bereits signalisiert, dass sie Trumps Abschiebungspolitik unterstützen wird, obwohl das Thema in Indien für heftige Proteste sorgt.


Jordanien und Ägypten wehren sich gegen Trumps Gaza-Pläne

Jordanien und Ägypten arbeiten mit Hochdruck daran, Präsident Trump davon abzubringen, sie zur Aufnahme von zwei Millionen Palästinensern aus dem Gazastreifen zu zwingen. Für beide Länder wäre dies ein existenzielles Problem.

Ihre Strategie: Trump mit Angeboten zur Zusammenarbeit beschwichtigen. Vorschläge zur Unterstützung beim Wiederaufbau Gazas, zur Friedenssicherung und zur Ausweitung humanitärer Hilfe sollen Zeit verschaffen. Analysten gehen davon aus, dass sich Trumps Plan so möglicherweise von selbst erledigt – oder seine sicherheitspolitischen Risiken zu offensichtlich werden. Und mit Trump, so sagen Experten, kann Schmeichelei oft Wunder wirken.


WEITERE SCHLAGZEILEN

Österreich: Der Plan der rechtspopulistischen FPÖ, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg eine Regierung zu führen, ist gescheitert.

Kolumbien: Eine venezolanische Rebellengruppe hat eine Welle der Gewalt ausgelöst. Innerhalb weniger Tage wurden etwa 80 Menschen getötet – die Zahl könnte weiter steigen.

Bangladesch: Ein UN-Bericht korrigiert die Opferzahlen der Studentenproteste von 2023 drastisch nach oben – bis zu 1.400 Tote, weit mehr als bisher angenommen.

USA: Ein Schneesturm in Virginia hat 180.000 Menschen den Strom gekappt. Es gab mehr als 900 Verkehrsunfälle.

US-Wirtschaft: Die Inflation in den USA stieg im Januar auf 3 Prozent, was die Aussicht auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank schmälert.

Energie: Der Ölkonzern Chevron will weltweit bis zu 9.000 Stellen abbauen, um Kosten zu senken.

Tschechien: Ein Staudammprojekt südlich von Prag stockt wegen bürokratischer Hürden – währenddessen haben örtliche Biber ihr eigenes gebaut.

Gesundheit: Neue Studien zeigen, dass Medikamente wie Ozempic auch den Alkohol-Konsum senken können.

Wissenschaft: Ein tief unter Wasser stationiertes Teleskop hat eine seltene Partikel-Art entdeckt, die ein kosmisches Rätsel lösen könnte.

Von C. Hatty

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