Tag & Nacht




Nachdem Präsident Donald Trump die Auszahlung von 2,2 Milliarden Dollar an die Harvard University eingefroren hatte, erhöhte er gestern den Druck und drohte, der renommierten Universität ihren steuerbefreiten Status zu entziehen.

Der Streit zwischen der Trump-Regierung und der ältesten und elitärsten Universität der Vereinigten Staaten steuert auf eine Konfrontation zu, deren Auswirkungen weit über Harvard hinausreichen könnten.

Harvard weigert sich bislang, den Forderungen der Regierung nachzukommen, die Änderungen an universitären Richtlinien und Programmen zu Diversitätsvorgaben und dem Umgang mit anti-israelischen Protesten verlangt.

Hintergrund: Mit einem Stiftungsvermögen von rund 50 Milliarden Dollar ist Harvard finanziell in einer einzigartigen Position, um die eingefrorenen Mittel abzufedern. Die entschlossene Haltung der Universität hat andere Hochschulen ermutigt, die bislang eher zurückhaltend auf den Druck aus dem Weißen Haus reagiert hatten.

Folgewirkungen: Auch die Columbia University, die wegen ihrer zögerlichen Haltung kritisiert worden war, zeigte gestern Anzeichen eines härteren Kurses. Die neue Interimspräsidentin betonte, dass die Universität sich nicht von der Regierung vorschreiben lassen werde, ihre Unabhängigkeit und Autonomie aufzugeben.

Kritiker werfen der Trump-Regierung vor, mit ihren Forderungen die akademische Freiheit anzugreifen. Die Auseinandersetzung mit Harvard gilt inzwischen als Beispiel für eine umfassendere Strategie Trumps, kritische Institutionen im Bildungsbereich unter politischen Druck zu setzen.


Ukraine: Ein Waffenstillstand ist und bleibt fern

Die nordukrainische Stadt Sumy wurde am Palmsonntag von einem russischen Luftangriff auf ein Wohnviertel getroffen, 34 Menschen starben. Am darauffolgenden Montag wurden sie erneut Opfer eines Angriffs.

Der Angriff vom Palmsonntag wird inzwischen als Beleg für das Scheitern der Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew gewertet. In Sumy hat der Angriff zu verstärkten Vorbereitungen auf eine mögliche neue Bodenoffensive Russlands geführt.

Die Stimmung in der Stadt sei von „Angst, unablässiger Anspannung und strapazierten Nerven“ geprägt, schrieben internationale Reporter.


Autopsien belegen Kopfschüsse bei Sanitätern im Gazastreifen

Die meisten der Sanitäter und Rettungskräfte, die bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen im vergangenen Monat ums Leben kamen, wurden laut Autopsieberichten durch Schüsse in Kopf oder Brust getötet. Die Berichte, die der New York Times vorliegen, zeigen, dass elf der Männer Schusswunden aufwiesen, viele davon mehrfach. Drei weitere wurden durch Splitter verletzt.

Die israelische Armee erklärte, man werde die Vorfälle untersuchen.

Bei einem weiteren israelischen Angriff wurde laut Klinikleitung ein Sicherheitsmann in einem Feldlazarett im Süden des Gazastreifens getötet und zehn Patienten verletzt.


Weitere Schlagzeilen weltweit:

  • Irak: Eine heftige Sandsturmwelle führte zur Einstellung des Flugverkehrs an zwei Flughäfen und trieb tausende Menschen mit Atemwegsbeschwerden in die Krankenhäuser.
  • Technologie: Beim Kartellverfahren gegen Meta erklärte Mark Zuckerberg, er habe Instagram und WhatsApp gekauft, weil „es schwer ist, eine neue App zu entwickeln.“
  • Südkorea: Nach dem Absturz eines Flugzeugs von Jeju Air wurde bekannt, dass der Flughafen gegen Sicherheitsrichtlinien zum Schutz vor Vogelschlägen verstoßen hatte.
  • Frankreich: Als Reaktion auf die Ausweisung französischer Konsularbeamte aus Algerien kündigte Frankreich die „symmetrische“ Ausweisung von zwölf algerischen Diplomaten an.
  • Jordanien: Sicherheitsdienste nahmen 16 Personen fest, die verdächtigt werden, Bedrohungen gegen die nationale Sicherheit geplant zu haben.
  • Niederlande: Eine neue nationale Samenbank identifizierte 85 Spender mit jeweils über 25 Nachkommen – eine Zahl, die die empfohlenen Grenzen deutlich überschreitet.
  • Frankreich: Mehrere Gefängnisse im Land wurden Ziel von Angriffen, bei denen auf Mauern und Tore geschossen wurde. Der Justizminister machte Drogenkartelle verantwortlich.
  • New York: Harvey Weinstein, der in Ungnade gefallene Hollywood-Produzent, steht erneut wegen Sexualdelikten vor Gericht.
  • Syrien: Nach dem Sturz von Bashar al-Assad verschwanden landesweit seine Porträts – für viele Syrer ein symbolischer Akt der Befreiung.
  • Großbritannien: Ein Arbeitskonflikt in einem chinesisch geführten Stahlwerk könnte die Bemühungen Londons, die Beziehungen zu Peking zu verbessern, gefährden.
  • Vatikan: Papst Franziskus leitete das Seligsprechungsverfahren für Antoni Gaudí ein, den Architekten der Sagrada Família in Barcelona, der einst als „Architekt Gottes“ bezeichnet wurde.

Autor: MAB

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