US-Präsident Donald Trump hat die Einführung der angekündigten 50-Prozent-Strafzölle auf Importe aus der Europäischen Union verschoben. Statt wie ursprünglich geplant am 1. Juni sollen die Maßnahmen nun erst ab dem 9. Juli greifen. Grund dafür sei der Wunsch nach mehr Zeit für weitere Handelsgespräche.
Diese Entscheidung fiel kurz nach einem Telefongespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die das Gespräch als „gut“ bezeichnete. Sie betonte, dass die EU zusätzliche Zeit brauche, um ein Handelsabkommen mit den USA auszuhandeln. Die Verhandlungen sollen laut von der Leyen nun „zügig und entschlossen“ voranschreiten – Trump bestätigte das auf seiner Plattform Truth Social.
„Die EU und die USA führen die weltweit bedeutendste und engste Handelsbeziehung“, schrieb von der Leyen auf X (ehemals Twitter).
Erst am Freitag hatte Trump mit der sofortigen Einführung der Strafzölle gedroht, da seiner Meinung nach die Gespräche mit der EU „ins Leere laufen“. Diese Ankündigung ließ erneut die Sorge vor einem massiven Handelskonflikt mit einer der größten Volkswirtschaften der Welt aufflammen.
Trump verurteilt russische Angriffe: „Was ist bloß mit Putin los?“
Russland hat am Wochenende eine der heftigsten Angriffswellen des gesamten Ukraine-Krieges gestartet – mit Drohnen und Raketen. Mindestens 12 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Donald Trump äußerte sich entsetzt: „Ich bin nicht glücklich mit Russland“, sagte er. Weitere Sanktionen stünden im Raum.
„Er tötet viele Menschen, und ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin passiert ist“, erklärte Trump gegenüber Reportern. „Wir führen Gespräche, und er feuert Raketen auf Kiew und andere Städte.“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wertete die Attacken als Beleg dafür, dass Russland den Krieg absichtlich in die Länge zieht – und täglich weiter mordet.
Es war bereits der zweite Großangriff innerhalb von zwei Nächten – der dritte innerhalb einer Woche. Und das trotz andauernder Waffenstillstandsverhandlungen. Russland scheint gezielt Städte ins Visier zu nehmen, die Zahl ziviler Opfer ist zuletzt drastisch gestiegen.
Venezuela hält Wahl in fremdem Gebiet ab – politische Farce oder gefährlicher Schachzug?
In einem äußerst umstrittenen Schritt hat Venezuela eine Wahl in der Region Essequibo abgehalten – einem Gebiet, das völkerrechtlich zu Guyana gehört. Dort wurde über einen Gouverneur und Abgeordnete abgestimmt, obwohl der Landstrich offiziell nicht Teil Venezuelas ist.
Essequibo ist dünn besiedelt, aber reich an Öl. Präsident Nicolás Maduro, der wegen seines autoritären Führungsstils im eigenen Land unter Druck steht, scheint mit dieser Maßnahme sein Regime sowohl innenpolitisch als auch international legitimieren zu wollen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen steht ihm das Militär nicht mehr uneingeschränkt loyal gegenüber.
Guyanas Regierung reagierte prompt: Die Grenzsicherheit wurde erhöht, und es wurde angekündigt, dass jede Person aus Guyana, die die Wahl unterstützt, festgenommen wird.
Das Territorialgefühl sitzt tief: Viele Venezolaner glauben, Essequibo gehöre historisch zu ihrem Land – ein Erbe der spanischen Kolonialzeit. Die Realität sieht jedoch anders aus: Die meisten Menschen dort sprechen Englisch, fühlen sich kulturell Guyana zugehörig und wollen auch Teil Guyanas bleiben.
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Gaza: Bei einem israelischen Luftangriff starben laut Gesundheitsbehörden mindestens sieben Kinder einer Ärztin, während sie im Krankenhaus arbeitete.
Israel: Die Zuständigkeit für Hilfslieferungen nach Gaza soll von der UNO auf neu gegründete private Organisationen übergehen – deren Hintergründe und Geldgeber bleiben im Dunkeln.
Nordkorea: Nach dem missglückten Stapellauf eines Zerstörers wurden drei Werftbeamte festgenommen. Das Schiff kenterte direkt vor den Augen von Machthaber Kim Jong-un.
Jerusalem: In der Nähe der Stadt fand die Beerdigung von Yaron Lischinsky statt, der letzte Woche vor dem jüdischen Museum in Washington erschossen wurde.
Technik: IT-Entwickler bei Amazon berichten, dass ihre Arbeit durch Künstliche Intelligenz zunehmend einem monotonen Job im Lagerhaus ähnelt.
Von Andreas M. Brucker
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