US-Präsident Trump wird „innerhalb der nächsten zwei Wochen“ bereit sein, zu entscheiden, ob der Iran bombardiert wird. Das sagte gestern die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Zwei Wochen – das ist eine von Trumps bevorzugten Zeitangaben. Er hat sie bereits im Zusammenhang mit Steuerplänen, Gesundheitspolitik, dem Kampf gegen den IS und sogar dem Krieg in der Ukraine verwendet.
In einer Erklärung des Weißen Hauses zu Trumps neuer Zeitlinie hieß es, es bestehe „eine erhebliche Chance auf Verhandlungen mit dem Iran in naher Zukunft“.
Während der Krieg zwischen Israel un Iran in den siebten Tag geht, startete das israelische Militär heute Morgen eine Welle von Luftangriffen auf Ziele in nördlichen Provinzen weit entfernt von Teheran. Das deutet auf eine geografische Ausweitung der Zielgebiete hin.
In Israel schlugen gestern iranische Raketen an mehreren Orten ein – darunter auch im Soroka Medical Center in Be’er Scheva. Es war das erste israelische Krankenhaus, das seit Beginn der Kämpfe in der vergangenen Woche direkt getroffen wurde. Mehrere Patienten wurden verletzt. Laut Krankenhausleitung war ein Großteil des Gebäudes zuvor evakuiert worden.
Chinesische Hacker spionieren nach russischen Kriegsgeheimnissen
Gruppen mit Verbindungen zur chinesischen Regierung haben seit den ersten Monaten des Ukrainekriegs wiederholt russische Unternehmen und Regierungsbehörden gehackt. Experten zufolge sieht China den Krieg offenbar als Gelegenheit, militärische Geheimnisse zu sammeln und Russlands Felderfahrungen zu nutzen – zur Vorbereitung auf mögliche eigene Konflikte, etwa im Falle eines Taiwan-Krieges.
Wie erfolgreich die Hacker-Angriffe waren, ist unklar – auch deshalb, weil russische Behörden sie nie öffentlich eingeräumt haben. Dennoch zeigt sich: China betrachtet Russland offenbar als verwundbares Ziel – trotz der öffentlich betonten Partnerschaft und des langjährigen Versprechens, sich gegenseitig nicht zu hacken.
Pakistans verdecktes Drohnenprogramm
Pakistan setzt still und leise Drohnen im eigenen Land ein – vor allem in abgelegenen Regionen nahe der afghanischen Grenze –, um islamistische Extremisten und separatistische Aufständische zu überwachen und zu bekämpfen.
Drohnen sind in Pakistan ein politisch sensibles Thema: Als die US-Regierung Drohnen gegen Gruppen wie Al-Qaida auf pakistanischem Boden einsetzte, starben auch viele Zivilisten. Damals kritisierte Pakistan die Taktik scharf – doch nun hat es sie selbst übernommen. Und erneut werden zivile Todesopfer gemeldet.
WEITERE TOP-THEMEN
Mexiko: Hurrikan Erick zog als Sturm der Kategorie 1 landeinwärts in Richtung der Ferienstadt Acapulco – begleitet von Sturzfluten und Evakuierungen entlang der Südküste.
NATO: Vor dem jährlichen Gipfeltreffen nächste Woche steht bei vielen Diplomaten vor allem eines im Fokus: Wie hält man Trump bei Laune?
Flüchtlinge: Trump hat ein temporäres humanitäres Programm für Ukrainer ausgesetzt – und lässt damit eine ganze Community im US-Bundesstaat Midwest in Unsicherheit zurück.
Großbritannien: Ein chinesischer Student, der in London und seiner Heimat zehn Frauen unter Drogen setzte und vergewaltigte, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Luftfahrt: Air India kündigte an, wegen des tödlichen Flugzeugabsturzes in der vergangenen Woche die Zahl internationaler Flüge vorübergehend zu reduzieren.
Thailand: Premierministerin Paetongtarn Shinawatra steht unter Druck zurückzutreten, nachdem ein vertrauliches Gespräch mit dem faktischen Führer Kambodschas öffentlich wurde.
Russland: Das diesjährige, deutlich kleinere Wirtschaftsforum in St. Petersburg zeigt, wie sehr der Krieg mit der Ukraine das Land verändert hat.
Autor: Andreas M. B.
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