Tag & Nacht

In einer Rede vor dem Kongress machte Donald Trump deutlich, dass seine Regierung erst am Anfang ihrer politischen Veränderungen steht. Er verteidigte seine frühen Maßnahmen – darunter Massenabschiebungen und Zölle gegen wichtige Handelspartner – als notwendig, um die USA wirtschaftlich und sicherheitspolitisch zu stärken.

Trump nutzte die Gelegenheit, um die Biden-Regierung für hohe Preise und andere wirtschaftliche Probleme verantwortlich zu machen. Zudem sprach er über den Kulturkampf in den USA und kritisierte Schulen, die seiner Meinung nach Kinder mit „Transgender-Ideologie“ indoktrinieren.

Handelskrieg eskaliert

Am selben Tag traten neue Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China in Kraft – eine Entscheidung, die die diplomatischen Beziehungen der USA zu ihren wichtigsten Handelspartnern erschüttert. Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten:

  • Kanada: Premierminister Justin Trudeau kündigte Vergeltungszölle von 25 Prozent auf US-Waren im Wert von 20,5 Milliarden Dollar an. „Du bist ein schlauer Kerl“, sagte Trudeau in Richtung Trump. „Aber das ist eine sehr dumme Entscheidung.“
  • Mexiko: Präsidentin Claudia Sheinbaum erklärte, dass auch ihr Land Gegenmaßnahmen ergreifen werde, falls die Zölle bis Sonntag nicht zurückgenommen werden.

Die weltweiten Finanzmärkte reagierten mit einem Ausverkauf – Anleger und Unternehmen sind verunsichert.

Selenskyj schlägt Bedingungen für Friedensgespräche vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, er sei bereit, russische Kriegsgefangene freizulassen, Langstreckenangriffe mit Drohnen und Raketen einzustellen und einen Waffenstillstand auf See zu erklären – allerdings nur, wenn Russland dasselbe tut.

Selenskyjs Erklärung erfolgte nur einen Tag, nachdem die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine pausiert hatten. Gleichzeitig lobte er die USA und Trump für ihre bisherige Unterstützung – ein klarer Versuch, die angespannten Beziehungen zu verbessern.

  • Ukraine im Schockzustand: Viele Ukrainer fühlen sich von den USA verraten. Selbst in einem Café in Kiew, das nach Trump benannt wurde, macht sich Enttäuschung breit.
  • Europäische Reaktion: Trumps Drohung, die Ukraine im Stich zu lassen, hat die Debatte über die Nutzung eingefrorener russischer Vermögen zur Finanzierung von Waffen und Wiederaufbau befeuert.
  • EU-Pläne: Die Europäische Kommission stellte ein weitreichendes Hilfspaket für die Ukraine vor – doch die Umsetzung wird nicht einfach.

Arabischer Plan für Gazas Zukunft

Bei einem Dringlichkeitsgipfel in Kairo unterstützten arabische Staaten einen ägyptischen Plan für die Zukunft des Gazastreifens – als Reaktion auf Trumps umstrittenen Vorschlag, Gaza zu räumen und in die „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln.

Der ägyptische Plan sieht Investitionen von 53 Milliarden Dollar vor, um Gaza wiederaufzubauen, ohne die Bewohner zu vertreiben. Die Übergangsregierung soll aus Technokraten bestehen, die nicht mit der Hamas in Verbindung stehen.

Auffällig war jedoch, dass die Staatschefs von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht am Gipfel teilnahmen – ein Zeichen, dass der arabische Konsens über den Plan noch brüchig sein könnte.

  • Westjordanland: Die israelische Armee gab bekannt, in Jenin einen ranghohen Hamas-Kommandeur getötet zu haben.

Weitere Schlagzeilen

  • Vatikan: Millionen Menschen beten für Papst Franziskus, der im Krankenhaus liegt – besonders in seiner Heimat Argentinien.
  • Syrien: Israel hat Waffenlager und militärische Ziele im Süden des Landes bombardiert, was die Spannungen mit der neuen Regierung in Damaskus verschärft.
  • Großbritannien: Vizepräsident JD Vance sorgte für Empörung, als er das Vereinigte Königreich als „ein zufälliges Land, das seit 30 oder 40 Jahren keinen Krieg geführt hat“, abtat.
  • Deutschland: Friedrich Merz, der wahrscheinliche nächste Bundeskanzler, kündigte an, neue – sehr hohe – Schulden aufzunehmen, um Verteidigung und Infrastruktur zu stärken – eine schnelle Reaktion auf Trumps Politik.
  • Panama-Kanal: Eine Investorengruppe hat zwei strategische Häfen gekauft, die im Zentrum eines diplomatischen Streits zwischen Panama und der Trump-Regierung stehen.
  • Uganda: Kürzungen der US-Hilfsprogramme setzen die LGBTQ-Gemeinschaft in Uganda verstärkt der Gefahr der strengen Anti-Homosexuellen-Gesetze aus.
  • China: Wegen der sinkenden Geburtenrate fordern einige Unternehmen ihre Angestellten auf, mehr Kinder zu bekommen.
  • Wirtschaft: Chinas Regierung peilt ein Wirtschaftswachstum von etwa 5 Prozent an – trotz Handelskrieg mit den USA.
  • USA: Der Oberste Gerichtshof zeigte sich skeptisch gegenüber der Klage der mexikanischen Regierung gegen US-Waffenhersteller.
  • Klima: Der größte Eisberg der Welt hat sich nahe der Insel Südgeorgien im Südatlantik festgesetzt.
  • Literatur: Forscher entdeckten eine seltene handschriftliche Variante von William Shakespeares Sonett 116.

Von C. Hatty

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