In einer Kabinettssitzung diese Woche sprach Präsident Trump mit deutlichen Worten über die EU. Der Staatenverbund sei „gegründet worden, um die USA über den Tisch zu ziehen“, erklärte er. Zudem kündigte er an, Europa mit 25-Prozent-Zöllen zu belegen.
Trump und seine Anhänger scheinen Amerikas traditionelle Partner in Europa zunehmend nicht nur als wirtschaftliche, sondern als generelle Gegner zu betrachten, berichten europäische Analysten und Offizielle.
Wie weit diese Haltung von Gleichgültigkeit bis hin zu offener Feindseligkeit reicht, bleibt unklar – besonders da Trump sich von der NATO distanziert und Russland annähert. Laut Russlands Außenminister planen Vertreter beider Länder ein Treffen, um über die Wiederaktivierung der Botschaften zu verhandeln.
Europa in Alarmbereitschaft
Europäische Staats- und Regierungschefs versuchen, den Schaden zu begrenzen. Der britische Premierminister Keir Starmer hofft, Trump bei dem heutigen Treffen im Weißen Haus davon zu überzeugen, die Ukraine nicht im Stich zu lassen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron konnte Trump bei seinem eigenen Besuch kaum beeinflussen, und Friedrich Merz – voraussichtlich Deutschlands nächster Kanzler – äußerte starke Zweifel an der transatlantischen Partnerschaft.
Ukraine: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird voraussichtlich nach Washington reisen, um ein Rahmenabkommen zu unterzeichnen, das den USA Zugang zu ukrainischen Rohstoffen verschafft. Eine Sicherheitsgarantie gibt es im Gegenzug nicht. Trump soll sich bereits seit 2017 für die Bodenschätze der Ukraine interessieren.
Hamas und Israel setzen Gefangenenaustausch fort
Hamas hat laut israelischem Militär heute Morgen die sterblichen Überreste von vier israelischen Geiseln übergeben. Israel reagierte darauf mit der Freilassung palästinensischer Häftlinge. Diese Runde könnte jedoch die letzte dieser ersten Phase des Waffenstillstands sein.
Die vier Israelis sollen der Franzose Ohad Yahalomi, Itzhak Elgarat, Shlomo Mansour und Tsachi Idan sein. Im Gegensatz zu vorherigen Übergaben – die Israel als „demütigende Inszenierungen“ bezeichnete – erfolgte die Übergabe dieses Mal ohne öffentliche Zurschaustellung.
Gleichzeitig zeigte palästinensisches Fernsehen, wie Fahrzeuge mit dem Rotkreuz-Emblem Gefangene in die Stadt Ramallah brachten. Dutzende stiegen aus den Bussen, weitere Freilassungen sollen folgen, sobald israelische Forensiker die sterblichen Überreste identifiziert haben.
Wie geht es weiter? Etwa 25 Geiseln und die Überreste von mehr als 30 weiteren befinden sich noch im Gazastreifen. Ob ernsthafte Verhandlungen für eine zweite Austauschphase bereits begonnen haben, ist unklar. Trumps Nahost-Gesandter Steve Witkoff sollte gestern für Gespräche in die Region reisen – doch die USA meldeten eine Verzögerung seiner Reise.
Trump und Gaza
Trump sorgte erneut für Aufsehen: Er teilte ein KI-generiertes Video, das den zerstörten Gazastreifen als luxuriöses Resort mit seinem Namen zeigt. Dies geschah weniger als eine Woche, nachdem er scheinbar von seinem Vorschlag abgerückt war, die Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen.
Flugzeugabsturz in Sudan – Dutzende Tote
Mindestens 46 Menschen starben, als ein Militärflugzeug in der sudanesischen Hauptstadt Khartum in ein Wohngebiet stürzte. Laut Behörden zählt dieser Absturz zu den schlimmsten in der jüngeren Geschichte des Landes – zusätzlich zu den Verwüstungen durch fast drei Jahre Bürgerkrieg.
Die Absturzursache ist bislang unklar. Das sudanesische Militär erklärte, die Maschine habe sowohl Zivilisten als auch Soldaten an Bord gehabt und sei beim Start von einer Luftwaffenbasis verunglückt. Diese Basis spielt eine zentrale Rolle in den Plänen des Militärs, die Kontrolle über Khartum zurückzuerlangen.
WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN
- Vatikan: Ein geheimes Treffen befeuert Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von Papst Franziskus, der aktuell im Krankenhaus liegt.
- Chile: Ein massiver Stromausfall löste einen Ausnahmezustand aus – die Regierung verhängte eine nächtliche Ausgangssperre und entsandte Militär sowie Polizei auf die Straßen.
- Syrien: Eine mit Spannung erwartete „nationale Dialogkonferenz“ endete am Dienstag – doch einige Teilnehmer kritisierten, dass die Versprechen für eine repräsentative Regierung nicht eingehalten wurden.
- USA: Ein ungeimpftes Kind in Texas starb an Masern – der erste bekannte Todesfall eines Masernausbruchs, der im Januar begann.
- Religion: Eine neue Pew-Studie zeigt: Der Rückgang des Christentums in den USA scheint sich verlangsamt zu haben – vor allem jüngere Generationen tragen dazu bei.
- Kanada: Trumps Androhung einer Annexion führte zu einem sprunghaften Anstieg der Flaggenverkäufe.
- Südafrika: Feuerwehrleute in Kapstadt kämpften gegen einen Waldbrand, der sich vom Tafelberg in Richtung Stadt ausbreitete.
Von C. Hatty
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