Mit einer pompösen Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses entfachte Donald Trump gestern ein neues Kapitel im globalen Handelskonflikt. Der US-Präsident verkündete umfassende Zölle auf alle Importe – und zwar gegen fast alle Handelspartner der USA, diesmal mit Ausnahme von Kanada und Mexiko. Mindestens zehn Prozent Zoll werden fällig, bei manchen Ländern sogar 20, 30 oder noch mehr Prozent.
Trump stilisierte seinen Schritt als nationale Notwehr. Die Zölle, so seine Begründung, seien notwendig, um die US-Produktion wieder anzukurbeln. Ob das wirklich aufgeht?
Die Wall Street reagierte wie von der Tarantel gestochen. Der Aktienmarkt rutschte ab, der Dollar verlor an Wert. Analysten rätselten öffentlich über die Berechnungsgrundlagen der Zölle – und manche gaben schlicht zu, die Zahlen nicht zu verstehen. Aus Europa kündigten sich derweil bereits Gegenmaßnahmen an. Zwar konzentriert sich die EU bisher auf Gegenzölle für ausgewählte Güter, doch es wird auch über schärfere Maßnahmen diskutiert: etwa Einschränkungen für US-Technologiekonzerne oder Banken.
„Das ist unser Tag der Befreiung“, tönte Trump. Er sprach von einer „wirtschaftlichen Unabhängigkeitserklärung“ und erklärte das Ereignis zu einem der wichtigsten Momente der US-Geschichte. Große Worte – doch was steckt wirklich dahinter?
Ein Blick in die Analyse: Auch wenn hohe Zölle erwartet worden waren, zeigten sich Experten überrascht von Trumps Eskalation. Die neuen universellen Abgaben, so vermuten viele, könnten in der Tat einige Produktionszweige zurück in die USA holen. Doch sie bedeuten auch höhere Kosten für Verbraucher und Unternehmen im eigenen Land – und könnten gleich mehrere Handelskonflikte entzünden.
Israel weitet Offensive in Gaza aus
Im Gazastreifen tobt der Krieg erneut. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verkündete gestern die Besetzung eines weiteren Gebietsstreifens innerhalb des Küstengebiets. Die Strategie ist eindeutig: Druck auf die Terrororganisation Hamas erhöhen, um die Freilassung weiterer israelischer Geiseln zu erzwingen. Die Waffenruhe, die im Januar geschlossen wurde, ist längst Geschichte.
Hamas wirft Israel vor, das Abkommen gebrochen zu haben. Während Vermittler versuchen, die Gespräche über eine neue Feuerpause wieder in Gang zu bringen, bleibt der Erfolg bislang aus. Über 1.000 Menschen kamen seit dem Scheitern der Waffenruhe ums Leben – eine erschütternde Zahl.
Inmitten der Gewalt flammen erste Proteste gegen die Hamas auf. Die Bevölkerung leidet unter der Blockade, selbst Hilfsorganisationen sind blockiert. Zwei Dutzend Bäckereien des Welternährungsprogramms mussten schließen – ihnen fehlt schlicht das Mehl. Die israelische Regierung hat sämtliche humanitäre Hilfe gestoppt.
Ein besonders tragisches Beispiel: Die Familie Abu Teir hatte gehofft, nach der Waffenruhe ihr Leben wieder aufbauen zu können. Stattdessen wurden jetzt acht ihrer Angehörigen bei einem Luftangriff getötet. Ihre Hoffnung – im Bombenregen zerplatzt.
Auch in den USA wird der Konflikt heftig diskutiert. Während manche jüdische Stimmen besorgt auf die Entwicklungen blicken, begrüßen andere das harte Vorgehen. Ein Rabbiner formulierte es drastisch: „Das schützt keine Juden.“ Ein anderer sprach von Trump als „neuem Sheriff in der Stadt“.
Tesla taumelt: Elon Musk im Kreuzfeuer
Tesla musste für das erste Quartal 2025 einen herben Rückschlag einstecken: Der Absatz brach weltweit um 13 Prozent ein – selbst in Norwegen, wo E-Autos normalerweise wie geschnitten Brot verkauft werden, sank die Nachfrage spürbar.
Die Gründe? Vieles deutet darauf hin, dass Elon Musk selbst zur Belastung für sein Unternehmen geworden ist. Seine politische Nähe zu Trump, seine rechten Aussagen – all das hat viele Konsumenten verärgert. Und: Die Konkurrenz schläft nicht. Andere Hersteller holen technisch auf, bieten mehr Auswahl und attraktivere Preise.
Trotz einer kürzlichen Wahlniederlage in Wisconsin, so heißt es aus Trumps Umfeld, denkt der Ex-Präsident nicht daran, sich von Musk zu distanzieren. Eine fatale Allianz?
Weitere wichtige Entwicklungen weltweit
In Myanmar hat das Militär eine 21-tägige Waffenruhe im Bürgerkrieg ausgerufen – um den Wiederaufbau nach einem schweren Erdbeben zu ermöglichen.
Amazon will offenbar TikTok übernehmen, bevor die App in den USA möglicherweise verboten wird.
In London meldeten 23 weitere Frauen neue Vorwürfe gegen einen Mann, der bereits wegen Vergewaltigung und Drogenverabreichung an zehn Frauen verurteilt wurde.
Im Kongo wurde die Todesstrafe für drei US-Bürger, die wegen eines Putschversuchs verurteilt wurden, in lebenslange Haft umgewandelt.
Chinas Militär simuliert mit Spezialschiffen eine Invasion Taiwans – das Szenario wirkt plötzlich nicht mehr ganz so abwegig.
Spaniens beliebtes „Goldenes Visum“-Programm, bei dem Ausländer durch Investitionen Aufenthaltsrecht erhalten, endet heute – es war schlicht zu erfolgreich.
Für Reisende aus den USA, Kanada und den meisten europäischen Ländern gilt ab sofort: Wer ohne Visum nach Großbritannien reisen möchte, braucht vorher eine digitale Einreisegenehmigung.
Und aus der Medizin: Eine neue Studie zeigt, dass eine Impfung gegen Gürtelrose auch das Risiko für Demenz senken kann – ein echter Lichtblick.
Von C. Hatty
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