Tag & Nacht

In der gestrigen ersten Präsidentschaftsdebatte des Jahres 2024 stand Joe Biden seinem Vorgänger und Herausforderer Donald Trump gegenüber. Die Debatte sorgte für viel Aufsehen und hitzige Diskussionen – und das aus gutem Grund.

Trump: Kraftvoll und unverblümt

Donald Trump, inzwischen 78 Jahre alt, zeigte sich mit gewohnt lautem und selbstsicherem Auftreten. Er attackierte Joe Biden unablässig und kritisierte seine bisherige Amtsführung. Seine Angriffe reichten von Vorwürfen der Korruption bis hin zu Vorwürfen wie „Biden Migrantenkriminalität“ aufgrund von Bidens Grenzpolitik. Solche Vorwürfe sind schon lange Teil von Trumps Wahlkampfrhetorik. Trump behauptete auch, dass es keinen Krieg in der Ukraine gäbe, wenn er im Weißen Haus säße, und bezichtigte das Justizministerium fälschlicherweise, in die gegen ihn laufenden rechtlichen Verfahren verwickelt zu sein.

Trump ging auch auf Bidens Umgang mit der NATO ein und warf ihm vor, die USA aus dem Bündnis herausziehen zu wollen und Veteranen nicht zu respektieren. Biden konterte, indem er Trumps Haltung zur Abtreibung angriff, doch es gelang ihm nicht, einen klaren Kontrast zu setzen.

Biden: Verunsichernd und schwankend

Präsident Biden, mit 81 Jahren der älteste Amtsinhaber in der Geschichte der USA, betrat die Bühne mit dem Ziel, Bedenken über seine Fitness und Energie zu zerstreuen. Doch seine Darbietung ließ viele Zuschauer zweifeln. Biden sprach oft leise und mit zittriger Stimme, was ihn zum Teil schwer verständlich machte. Er verlor häufig den Faden und wirkte desorientiert. In einem besonders peinlichen Moment kommentierte Trump: „Ich weiß wirklich nicht, was er am Ende dieses Satzes gesagt hat. Ich glaube, er weiß es auch nicht.“

Bidens Wahlkampfteam erklärte später, er habe eine Erkältung, doch dieser Auftritt dürfte die Sorgen über seine Eignung für eine zweite Amtszeit weiter anheizen. Trumps Unterstützer feierten schnell einen Sieg, während viele Demokraten schon während der Debatte unruhig wurden.

Persönliche Angriffe und scharfe Worte

Die Debatte wurde zeitweise persönlich und heftig. Biden nannte Trump einen „Trottel“ und einen „Verlierer“ und verglich ihn wegen seiner angeblichen Affäre mit einer Pornodarstellerin mit einer „Gossenkatze“. Trump hingegen bezeichnete Biden als einen „schwachen“ Präsidenten, über den sich internationale Führer lustig machten.

Fakt-Check: Wer sagte die Wahrheit?

Beide Kandidaten übertrieben und machten falsche Aussagen. Trump wiederholte seine bekannten unbelegten Behauptungen, während Biden Trumps Zollpläne übertrieb und deren potenzielle Kosten für US-Bürger aufbauschte. Ein detaillierter Fakt-Check der Debatte zeigt, dass keiner der Kandidaten komplett bei der Wahrheit blieb.

Reaktionen und Ausblick

Während Trumps Lager die Debatte als Sieg feierte, zeigten sich viele Demokraten enttäuscht von Bidens Auftritt. Kate Bedingfield, Bidens ehemalige Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus, sagte gegenüber dem Sender CNN: „Es war eine wirklich enttäuschende Debattenleistung von Joe Biden. Ich glaube nicht, dass es einen anderen Weg gibt, das zu sehen. Sein größtes Problem war, dem amerikanischen Volk zu zeigen, dass er die Energie und Ausdauer hat – und das hat er nicht getan.“

Was bedeutet das für die Zukunft?

Diese Debatte könnte erhebliche Auswirkungen auf die bevorstehenden Wahlen haben. Bidens schwache Leistung könnte die Zweifel an seiner Eignung für eine zweite Amtszeit verstärken, während Trumps aggressive Taktik seine Basis noch stärker mobilisieren könnte.

Wie sich diese Debatte auf die Wahlentscheidung der Amerikaner auswirken wird, bleibt abzuwarten. Eines ist sicher: Diese Wahl wird spannend bis zum letzten Moment bleiben – wer wird das Rennen letztlich für sich entscheiden können?

Andere wichtige Nachrichten

Iran:
In Iran findet heute eine Wahl statt, um den verstorbenen Präsidenten Ebrahim Raisi zu ersetzen. Die Wahlbeteiligung ist wohl recht gering, und viele Wähler zeigen wenig Vertrauen in die Kandidaten.

Gaza:
Israel hat Menschen in einem Teil von Gaza-Stadt zur Evakuierung aufgefordert, während palästinensische Beamte über heftige Angriffe und zahlreiche Opfer berichteten.

Ukraine:
Westliche Geheimdienste melden, dass im letzten Monat durchschnittlich mehr als 1.000 russische Soldaten täglich getötet oder verwundet wurden.

Nordkorea:
Das Land gab gestern erstmals bekannt, Technologie für den Start mehrerer Atomsprengköpfe mit einer einzigen Rakete getestet zu haben.

Brasilien:
Der Oberste Gerichtshof Brasiliens entkriminalisierte den Besitz von Marihuana für den Eigengebrauch. Der Verkauf bleibt jedoch strafbar.

Diese Entwicklungen zeigen, wie dynamisch und komplex die aktuelle weltpolitische Lage ist – immer gibt es neue Herausforderungen und Veränderungen, die uns alle betreffen.


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