Tag & Nacht

Ein neuer Bericht des US-Kongressausschusses für Ethik hat schwerwiegende Anschuldigungen gegen Matt Gaetz, ehemaliges Mitglied des Repräsentantenhauses und einstiger Favorit von Donald Trump für das Amt des Justizministers, ans Licht gebracht. Der Ausschuss stellte fest, dass Gaetz regelmäßig für sexuelle Dienstleistungen gezahlt und illegale Drogen konsumiert habe. Besonders brisant ist der Vorwurf, dass er 2017 eine sexuelle Beziehung zu einer damals 17-jährigen gehabt haben soll – ein klarer Verstoß gegen Floridas Gesetze zur sexuellen Integrität.

Was steht im Bericht?

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Gaetzs Handlungen gegen das Gesetz zum Schutz Minderjähriger in Florida verstoßen haben, das unter anderem sexuellen Kontakt mit Minderjährigen unter Strafe stellt. Während keine eindeutigen Beweise für eine Verletzung der föderalen Gesetze gegen Menschenhandel gefunden wurden, wird Gaetz ein Verhalten vorgeworfen, das moralisch und rechtlich verwerflich ist.

Diese Enthüllungen kommen kurz nachdem Gaetz seine Kandidatur für das Amt des Generalstaatsanwalts der Vereinigten Staaten zurückgezogen hat. Viele Beobachter sehen in diesem Schritt eine Reaktion auf die bevorstehende Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse.

Gaetz wehrt sich vehement

Matt Gaetz bestreitet alle Vorwürfe und zeigt sich kämpferisch. In einem letzten Versuch, die Veröffentlichung des Berichts zu verhindern, reichte er am Vortag einen Dringlichkeitsantrag beim Bundesgericht ein – allerdings erfolglos. Der Antrag wurde aufgrund formaler Fehler abgewiesen. Auf sozialen Medien bezeichnete Gaetz die Ermittlungen als „Hexenjagd“ und kritisierte den Bericht als „manipuliert“. Doch wie glaubhaft sind solche Aussagen angesichts der Ergebnisse?

Einmal mehr steht die Frage im Raum: Wie weit darf persönliche Integrität bei einem Politiker gehen? Skandale wie dieser rütteln am Vertrauen der Öffentlichkeit und werfen ein schlechtes Licht auf das politische System.

Rechtliche und politische Nachbeben

Die Anschuldigungen könnten schwerwiegende Folgen für Gaetz haben. Verstöße gegen Floridas Gesetze zur sexuellen Integrität gelten als ernstes Vergehen und könnten rechtliche Schritte nach sich ziehen. Politisch ist der Schaden bereits angerichtet – Gaetz, der als schillernde Figur im Trump-Lager galt, hat sowohl an Ansehen als auch an Unterstützung verloren.

Wird dieser Fall ein Signal an andere Politiker senden, dass Macht keinen Freibrief für fragwürdiges Verhalten darstellt? Es bleibt abzuwarten, wie sich die Öffentlichkeit und die Justiz positionieren. Klar ist: Die Luft für Matt Gaetz wird immer dünner.


Netanyahu signalisiert Fortschritt bei Geiselfreilassung

Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, dass bei den Verhandlungen mit der Hamas „einige Fortschritte“ gemacht worden seien, um die Geiseln freizulassen, die seit über einem Jahr im Gazastreifen festgehalten werden. Gleichzeitig wies er jedoch den Druck zurück, schneller zu handeln. „Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird“, sagte er in einer Ansprache vor dem Parlament.

Netanyahu machte keine konkreten Angaben zu den Verhandlungen, bei denen es um die Freilassung von etwa 100 Geiseln geht, die am 7. Oktober 2023 entführt wurden. Ein Drittel von ihnen wird laut israelischen Behörden vermutlich tot sein. Im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln sollen palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, so die bisher bekannten Details des Deals.

Netanyahus Versprechen, die Geiseln „mit allen notwendigen Mitteln“ zu befreien, konnte die wachsende Kritik der Opposition nicht besänftigen. Während seiner Rede wurde er von zahlreichen Zwischenrufen übertönt – einige Abgeordnete mussten schließlich den Saal verlassen.


Slowakischer Premierminister trifft Wladimir Putin

Robert Fico, der Premierminister der Slowakei, überraschte mit einem Besuch in Moskau, wo er sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu Gesprächen über Erdgaslieferungen und den Krieg in der Ukraine traf. Fico, der bereits seit Jahrzehnten eine prägende Figur der slowakischen Politik ist, hat sich zunehmend in Richtung des populistischen rechten Spektrums bewegt. Nach einem knappen Wahlsieg im Jahr 2023 ist er zum dritten Mal Premierminister.

Der Besuch stellt einen Rückschlag für die Europäische Union dar, die bemüht ist, im Ukraine-Konflikt eine einheitliche Haltung gegenüber Russland zu wahren. Bereits zuvor hatte der ungarische Premierminister Viktor Orbán durch ein Treffen mit Putin gegen die EU-Politik verstoßen.


WEITERE WICHTIGE NACHRICHTEN

  • Kriminalität: Luigi Mangione, der wegen der Ermordung des CEO von UnitedHealthcare angeklagt ist, plädierte in seinem ersten Gerichtstermin in New York auf nicht schuldig.
  • Gesundheit: Wissenschaftler suchen nach Gründen für die zunehmende Häufigkeit von Autismus. Fest steht: Impfungen sind es nicht.
  • Deutschland: Nach einem tödlichen Angriff auf einen Weihnachtsmarkt, bei dem fünf Menschen starben, wandeln sich Aufrufe zur Solidarität in politischen Streit.
  • Automobilindustrie: Die japanischen Hersteller Honda und Nissan kündigten Gespräche über eine Fusion an, die bis August 2026 abgeschlossen sein soll.
  • Irland: Jahrzehntelang herrschte Stille, doch nun sprechen immer mehr ältere Männer über den sexuellen Missbrauch, den sie in katholischen Schulen erlitten haben.
  • Frankreich: Präsident Emmanuel Macron hat weniger als drei Wochen nach dem Zusammenbruch der Regierung ein neues Kabinett ernannt. Hintergrund war ein erbitterter Haushaltsstreit.
  • Demokratische Republik Kongo: Die Mpox-Epidemie hat die Hauptstadt Kinshasa erreicht. Betroffen sind insbesondere Mütter, die aus finanzieller Not heraus der Prostitution nachgehen, sowie deren Kinder.
  • Technologie: Die USA haben eine Handelsuntersuchung zu Chinas Produktion älterer Computerchips eingeleitet. Diese Chips sind essenziell für Autos, Telekommunikationsnetze und Waffensysteme.
  • New York: Ein Mann wurde festgenommen, nachdem er eine Frau in der U-Bahn angezündet und zu Tode verbrannt haben soll.
  • Mosambik: Das oberste Gericht bestätigte das Ergebnis der Präsidentschaftswahl, obwohl weit verbreitete Unregelmäßigkeiten gemeldet wurden.
  • Hawaii: Der Vulkan Kilauea, einer der aktivsten der Welt, ist erneut ausgebrochen. Der letzte Ausbruch war im September.

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