Tag & Nacht






Ein Landwirt aus Thiant (Nordfrankreich) machte am Montagmorgen eine unerwartete Entdeckung: Mitten in seiner Kartoffelernte tauchten sechs Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Zwar waren die alten Sprengkörper nicht mehr funktionsfähig – doch der Vorfall zeigt erneut, wie hoch das Risiko des Krieges auch 80 Jahre später noch ist.

Ein explosiver Morgen auf dem Feld

Der Bauer hatte gerade seine Ernte eingebracht, als er die rostigen Metallkörper bemerkte. Statt sie zu bewegen, tat er das einzig Richtige: Er alarmierte sofort die Polizei und den Notdienst. Die Behörden sperrten das Gelände weiträumig ab, während Sprengstoffexperten anrückten, um die Gefahr zu untersuchen.

Ein Bewohner eines nahegelegenen Ferienhauses wurde während der Räumung vorsorglich unter Hausarrest gestellt – eine Standardmaßnahme in solchen Situationen. Am Ende stellte sich heraus, dass die Granaten aufgrund ihres Alters stark beschädigt und ungefährlich waren. Doch in vielen Fällen sind solche Funde alles andere als harmlos.

Kriegsspuren unter unseren Füßen

Der Fund in Thiant ist kein Einzelfall. Erst vergangene Woche wurde in Paris, nur 2,5 Kilometer von der Gare du Nord entfernt, eine Weltkriegsbombe entdeckt. Dort mussten 200 Menschen evakuiert werden, und weitere Anwohner in einem 500-Meter-Radius wurden aufgefordert, während der Entschärfung in ihren Häusern zu bleiben.

Besonders in Nordfrankreich, das in beiden Weltkriegen schwer umkämpft war, tauchen immer wieder Blindgänger auf. Schätzungen zufolge liegen noch Tausende von Sprengkörpern im Boden, Überbleibsel der Bombardierungen und Schlachten, die die Region einst verwüsteten.

Eine Erinnerung aus der Vergangenheit

Auch wenn die Granaten von Thiant diesmal keine Gefahr darstellten, bleibt die Botschaft klar: Der Krieg mag Geschichte sein – doch seine Überreste sind es nicht. Bauern, Bauarbeiter und Spaziergänger in betroffenen Regionen sind gut beraten, verdächtige Funde sofort zu melden.

Der Landwirt aus Thiant wird diese Kartoffelernte wohl nicht so schnell vergessen. Und vielleicht fragt man sich beim nächsten Spaziergang durch Nordfrankreich: Was liegt wohl noch alles unter unseren Füßen verborgen?

Von C. Hatty

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