In einem der bislang größten Drohnenangriffe hat die Ukraine über 140 Drohnen auf verschiedene Regionen Russlands, darunter Moskau und das Umland, geschickt. Bei dem nächtlichen Angriff kam eine Frau ums Leben, und drei weitere Personen wurden in der Stadt Ramenskoye, nahe Moskau, verletzt. Laut dem Gouverneur der Region Moskau, Andrei Worobjow, trafen Drohnen zwei mehrstöckige Wohngebäude, wodurch Brände ausgelöst wurden. Fünf Wohnhäuser mussten evakuiert werden, da sie von Trümmern getroffen wurden.
Der Angriff führte zudem zur vorübergehenden Schließung von drei wichtigen Flughäfen in der Nähe von Moskau – Wnukowo, Domodedowo und Schukowski. Insgesamt wurden 48 Flüge zu anderen Flughäfen umgeleitet, teilte die russische Luftfahrtbehörde Rosaviatsia mit.
Dies war bereits der zweite massive Drohnenangriff der Ukraine auf Russland in diesem Monat. Am 1. September meldete das russische Militär die Abwehr von 158 ukrainischen Drohnen über mehr als einem Dutzend russischer Regionen. Russische Medien beschrieben dies als den größten Drohnenangriff seit Beginn des Krieges. Ein russisches Ermittlungskomitee hat eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet und den Angriff als Terrorakt eingestuft.
Währenddessen bombardiert Russland die Ukraine weiterhin mit Raketen, Gleitbomben und ebenfalls mit Drohnen. Laut den Vereinten Nationen wurden seit beginn des Krieges dadurch bereits über 10.000 Zivilisten getötet.
Die Ukraine hat in die Entwicklung eigener Drohnen erheblich investiert, um deren Reichweite, Nutzlast und Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Mit vermehrten Drohnenangriffen will das Land Russlands Kriegsmaschinerie verlangsamen, die russische Gesellschaft verunsichern und den Kreml herausfordern.
Ukrainische Beamte beklagen weiterhin, dass die von westlichen Partnern versprochenen Waffen häufig nicht in ausreichendem Maße bereitgestellt werden und oft erst lange nach den Zusagen eintreffen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat westliche Verteidigungsunternehmen wiederholt aufgefordert, ihre Produktion zu steigern.
Entlang der 1.000 Kilometer langen Frontlinie sind ukrainische Truppen weiterhin mit einer größeren und besser ausgerüsteten russischen Armee konfrontiert. Vor allem in der Region Donezk im Osten der Ukraine liefern sich beide Seiten erbitterte Kämpfe um zerstörte Städte und Dörfer. Im vergangenen Monat startete die Ukraine außerdem einen kühnen Vorstoß in die russische Grenzregion Kursk.
Auch in Moskau selbst vielen Drohnentrümmer am Montagabend auf ein Privathaus am Stadtrand, allerdings wurde dabei niemand verletzt, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte. Er berichtete, dass über ein Dutzend Drohnen auf dem Weg nach Moskau von der Luftabwehr abgeschossen wurden.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, es habe 144 ukrainische Drohnen über neun russischen Regionen, darunter auch an der Grenze zur Ukraine, „abgefangen und zerstört“.
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