Tag & Nacht

Die Ukraine steht vor einer entscheidenden Phase im Konflikt mit Russland. Präsident Biden hat kürzlich den Einsatz von Langstreckenraketen, den sogenannten Army Tactical Missile Systems (ATACMS), genehmigt, um die ukrainischen Streitkräfte zu stärken. Doch während Kiew diese neuen Möglichkeiten willkommen heißt, könnte die politische Landschaft in den USA diese Dynamik schon bald auf den Kopf stellen.

Ein begrenztes Zeitfenster für die Ukraine

Die Entscheidung der Biden-Administration, Kiew mit diesen hochmodernen Raketen auszustatten, kam nach monatelangem Druck seitens der ukrainischen Regierung. Die Raketen erlauben es der Ukraine, tief ins russische Territorium vorzustoßen – ein strategischer Vorteil, der vor allem in Regionen wie Kursk oder Belgorod zum Tragen kommen könnte, wo russische Truppen stationiert sind.

Doch dieses Fenster ist zeitlich begrenzt. Ab Januar ändert sich die politische Lage in Washington mit der Amtseinführung von Donald Trump. Trump, der während seiner Kampagne ankündigte, eine rasche Lösung des Ukraine-Konflikts anzustreben, hat bislang nicht konkretisiert, wie diese aussehen soll. Seine bisherigen Äußerungen und die Berufung von Beratern wie Stephen Miller lassen jedoch vermuten, dass sich die US-Politik drastisch ändern könnte.

Was könnte Trump tun?

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Trump unberechenbar agiert. Während seiner ersten Amtszeit legte er großen Wert auf „America First“ und weniger auf internationale Konflikte. Würde er die militärische Unterstützung für die Ukraine einschränken oder gar beenden? Oder verfolgt er Pläne, die den Krieg auf diplomatischem Wege beenden sollen – vielleicht sogar zugunsten Moskaus?

Diese Unsicherheit könnte nicht nur die Strategie der Ukraine, sondern auch die Haltung anderer westlicher Verbündeter beeinflussen. Es liegt ein Schatten über dem langfristigen Erfolg der aktuellen US-Unterstützung.

Ein Blick über die Ukraine hinaus: Trumps Pläne im Inland

Während die Welt auf die geopolitischen Auswirkungen von Trumps Präsidentschaft blickt, machen seine innenpolitischen Vorhaben Schlagzeilen. Sein jüngster Plan, eine nationale Notlage auszurufen, um Millionen von Migranten abzuschieben, sorgt für Aufruhr. Ein Post auf einer konservativen Plattform, den Trump mit einem enthusiastischen „TRUE!!!“ bestätigte, skizzierte weitreichende Maßnahmen: riesige Lager für Migranten, die Abschaffung der Geburtsrecht-Staatsbürgerschaft und die Einschränkung von Asylverfahren.

Klingt das nach Science-Fiction? Leider nicht. Solche Pläne könnten die USA auf juristisch und gesellschaftlich heikles Terrain führen. Trumps Ansatz ist aggressiv und polarisiert – und wird sicher nicht ohne rechtliche Gegenwehr bleiben.

Herausforderungen in Gaza: Eine humanitäre Krise

Abseits der Schlagzeilen um die Ukraine und die USA gerät eine andere Region in Vergessenheit: Gaza. Der jüngste Überfall auf einen UN-Konvoi hat das Ausmaß der humanitären Katastrophe deutlich gemacht. Fast 100 Lastwagen, die dringend benötigte Hilfsgüter transportierten, wurden geplündert.

Gleichzeitig warnen Experten vor einer drohenden Hungersnot in Gaza, die sich bis April verschärfen könnte. Die Hilfsorganisationen stehen vor schier unlösbaren Aufgaben – Lieferungen sind lebensgefährlich, und die Spannungen in der Region eskalieren weiter.

Weitere wichtige Schlagzeilen

  • Klima: Saudi-Arabien hat bei den UN-Klimagesprächen alle Bemühungen blockiert, die eine erneute Verpflichtung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen beinhalten.
  • Venezuela: Nach den umstrittenen Wahlen im Juli wurden zahlreiche politische Gefangene freigelassen.
  • Hongkong: Ein Gericht hat Dutzende Aktivisten verurteilt – ein massiver Schlag gegen die pro-demokratische Opposition, die ohnehin schon geschwächt ist. Viele Betroffene saßen bereits seit Jahren in Haft.
  • EU: Obwohl die Zahl der Grenzübertritte von Migranten gesunken ist, nehmen anti-migrantische Stimmungen in der EU weiter zu.
  • Titanic: Eine goldene Taschenuhr, die Überlebende der Titanic dem Kapitän der Carpathia übergaben, wurde für knapp zwei Millionen Dollar versteigert.
  • Gesundheit: Eine kleine Studie zeigte, dass ChatGPT bei der Beurteilung von Krankheitsgeschichten besser abschnitt als menschliche Ärzte.
  • Popmusik: Innerhalb von vier Tagen starben zwei frühere Schlagzeuger der Bee Gees.
  • Medien: Die Nachrichtenagentur Associated Press kündigte an, acht Prozent ihrer Belegschaft abzubauen – eine Folge rückläufiger Einnahmen.

Ein ungewisser Weg nach vorne

Der Blick in die Zukunft zeigt ein zwiespältiges Bild. Für die Ukraine hängt viel von der verbleibenden Zeit ab, bevor die US-Politik möglicherweise eine Kehrtwende macht. Doch auch global steht die Welt vor immensen Herausforderungen – vom Klimawandel über politische Konflikte bis hin zu humanitären Krisen.

Wie finden wir inmitten all dieser Turbulenzen Stabilität? Nur die Zeit wird zeigen, ob die Welt bereit ist, aus den aktuellen Krisen zu lernen, oder ob sie erneut in alte Muster verfällt.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!