Tag & Nacht

Seit mehreren Monaten bombardiert die russische Armee die Strominfrastruktur in der Ukraine. Auch die große Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer leidet unter den Stromausfällen, die den Alltag ihrer Bewohner durcheinander bringen.

Konstantin, Opernsänger an der Oper von Odessa, erklärt in einer reportage des Senders France 2: „Man gewöhnt sich ziemlich schnell an die Dunkelheit und sieht schließlich im Dunkeln wie eine Katze“. Wie für etwa eine Million Einwohner der großen Hafenstadt am Schwarzen Meer ist auch sein Alltag von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine geprägt: Luftschutzsirenen, Warenmangel und Verdunkelung ab siebzehn Uhr.

„Zum Leidwesen der Menschen in Odessa ist das seit eineinhalb Monaten so, weil Russland die Kraftwerke und die gesamte elektrische Infrastruktur in unseren Städten trifft“, sagt Konstantin. „Und wie Sie in der Nachbarschaft sehen können, gibt es einige Glückliche, die ihre Wohnung mithilfe eines Generators beleuchten, aber nicht jeder kann sich das leisten.“

„Hier funktionieren nicht einmal die Ampeln und man sieht nichts mehr, wenn ich die Scheinwerfer ausschalte“, sagt Konstantin, während er mit seinem Auto durch die stockfinsteren Straßen fährt. „Fußgänger tauchen wie aus dem Nichts auf und für Autofahrer ist es kompliziert. Man ist die ganze Zeit auf der Hut“.

„Dort geht man über den Platz, auf dem am 28. Dezember 2022 die Statue der skandalösen und legendären Katharina II. [Gründerin der Hafenstadt im Jahr 1794] entfernt wurde. An ihrer Stelle wurde eine Flagge der Ukraine aufgestellt. Sie war ein Symbol des alten russischen Reiches und des heutigen Russlands“, erklärt der Opernsänger.


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