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Laut dem US-Marine-Institut werden die Säugetiere, die auf dem Marinestützpunkt Sewastopol im Schwarzen Meer gesichtet wurden, von der russischen Marine eingesetzt, um die Hafeneinfahrt vor Sabotage durch ein ukrainisches U-Boot zu schützen.

Die Satellitenbilder sind eindeutig. Sie wurden vom US Naval Institute (UNSI) am Donnerstag, dem 28. April, aufgenommen und sollen zeigen, dass Russland militärisch abgerichtete Delfine in der Marinebasis im Hafen von Sewastopol an der Südspitze der Krim positioniert hat. Das russische Militär setzt im Krieg in der Ukraine also möglicherweise auch Delfine ein.

Nach Angaben des US-Marine-Instituts sollen im Hafen von Sewastopol zahlreiche strategisch wichtige russische Schiffe liegen. Auch wenn sie sich außerhalb der Reichweite ukrainischer Raketen befinden, könnten sie durchaus von U-Booten angegriffen werden.

„Zwei transportable Delfingehege wurden im Februar in den Hafen von Sewastopol verlegt, etwa zu der Zeit, als Russland seine Invasion in der Ukraine startete“, erklärt der Unterwasseranalyst HI Sutton gegenüber dem Sender NBC News. In diesem Hafen war das russische Flagschiff Moskwa vor dem Beschuss im Schwarzen Meer stationiert.

Der Experte meint: „Die Delfine könnten die Aufgabe haben, ukrainische Taucher daran zu hindern, unter Wasser in den Hafen einzudringen und die Kriegsschiffe zu sabotieren, die sich dort außerhalb der Reichweite ukrainischer Raketen befinden.“

Es ist bekannt, dass Delfine sehr intelligent sind. Laut The Guardian wurden die Delfine dazu abgerichtet, ausländische Militärtaucher, die in den Hafen von Sewastopol eindringen könnten, zu identifizieren und abzuwehren.

Der Einsatz der Säugetiere für diese Aufgabe wird durch ihr Sonar ermöglicht. In Kombination mit ihrer Fähigkeit, sich in der Tiefe zu bewegen, können sie sehr zuverlässig Unterwasserobjekte aufspüren. Ein Gerät leitet das Signal dann an den Monitor eine Überwachungsoffiziers auf dem Stützpunkt weiter.

Laut HI Sutton gegenüber NBC News hat das russische Militär bereits 2018 in Syrien Delfine eingesetzt. Russland setzte damals „Delfine ein, um feindliche Taucher abzuwehren, Gegenstände vom Meeresboden zu bergen und Geheimdienstoperationen durchzuführen“, so der US-Spezialist.

Die Russen sind nicht die einzigen, die diese hochintelligenten Tiere für die bewaffnete Verteidigung einsetzen. Während des Kalten Krieges gaben die USA über 28 Millionen US-Dollar für die militärische Ausbildung und die Pflege von Delfinen aus.

Auch die Ukraine selbst hatte ein Programm für Militärdelfine eingerichtet, bevor Russland dies bei der Invasion der Krim im Jahr 2014 übernahm.

Delfine sind nicht die einzigen Tiere, die von den Streitkräften eingesetzt werden. Seelöwen werden von den USA eingesetzt, um Unterwasserobjekte in der Umgebung zu orten. Auch Belugas können dies tun. Im Jahr 2019 wurde ein Beluga, der mit Geräten ausgestattet war, vor der Küste Norwegens gesichtet. Auch damals vermutete man einen Zusammenhang mit der russischen Marine.


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