Tag & Nacht

Der russische Außenminister Sergej Lavrov kündigte an, dass Wladimir Putin bereit sei, sich mit US-Präsident Joe Biden zu treffen, um die Lage in der Ukraine zu besprechen. Auch der amerikanische Staatschef verschließt sich einem solchen Treffen nicht.

Es fällt heute schwer, sich ein Treffen zwischen Wladimir Putin und Joe Biden vorzustellen, nehmen doch die Spannungen wegen des Kriegs in der Ukraine jeden Tag zu. Dennoch werden die Aussichten auf ein solches Treffen von Moskau recht positiv gesehen. Am Dienstag, dem 11. Oktober, erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow überraschend im russischen Fernsehen, dass Russland bereit wäre, mit den USA über den Krieg in der Ukraine zu verhandeln.

Laut den Nachrichtenagenturen Reuters (britisch) und Tass (russisch) erklärte Russland, dass es bereit sei, eine positive Antwort in Betracht zu ziehen, falls die US-Behörden ein Treffen zwischen Joe Biden und Wladimir Putin vorschlügen. „Wir haben wiederholt gesagt, dass wir nie ablehnen, ein Treffen zu organisieren. Wenn uns ein Vorschlag erreicht, werden wir ihn prüfen“, erklärte Sergej Lawrow am Dienstag. Das Treffen könnte am Rande des G20-Gipfels stattfinden, der im November in Indonesien abgehalten werden soll. Auch Joe Biden schloss ein solches Treffen nicht aus: „Das bleibt abzuwarten“, meinte der US-Präsident am 6. Oktober vor Journalisten.

Darüber hinaus behauptet Sergej Lawrow, er habe nie einen „ernsthaften Vorschlag“ für mögliche Verhandlungen mit den ukrainischen Behörden erhalten. Der russische Aussenminister wies die Behauptungen der USA zurück, dass Russland jegliche Verhandlungen ablehne.

Die Türkei rief Russland und die Ukraine am Dienstag zu einem Waffenstillstand auf. Am Donnerstag ist in Astana ein Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin geplant. Das NATO-Mitglied Türkei hat sich seit Beginn des Konflikts am 24. Februar neutral verhalten und unterhält gute Beziehungen zu seinen beiden Nachbarn am Schwarzen Meer. Der türkische Präsident tritt als Vermittler auf und versucht seit langem, Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin für Waffenstillstandsverhandlungen zusammenzubringen. Die Verschärfung der Lage vor Ort behindert allerdings derzeit jegliche Friedensbemühungen.


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