Tag & Nacht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlässt sein Land zum ersten Mal seit Beginn des Krieges. Er reist in die Vereinigten Staaten, wo er am Mittwoch eine Rede vor dem Kongress halten wird. Die USA werden der ukrainischen Armee ein Patriot-Luftabwehrsystem zur Verfügung stellen.

Es ist eine historische Reise. Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, verlässt sein Land zum ersten Mal seit der Invasion durch Russland am 24. Februar 2022. Er fliegt in die USA, wo er am Mittwoch, dem 21. Dezember, von Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen wird, bevor er eine Rede vor dem US-Kongress halten wird. Die Reise dauert nur wenige Stunden und findet unter sehr hohen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Anlässlich dieser Reise will Washington eine neue „bedeutende“ Hilfe für die Ukraine ankündigen, um der russischen Armee zu widerstehen. Dazu gehört eine Batterie von Patriot-Raketen: Dabei handelt es sich um hochentwickelte Luftabwehrwaffen. Die Ukrainer fordern diese schon lange. Sie müssen aber zunächst in einem Drittland lernen, mit der neuen Waffe umzugehen. Diese Militärhilfe klingt wie eine Herausforderung an Wladimir Putin.

Der Besuch von Wolodymyr Selenskyj soll bestätigen, dass die USA die Ukraine „so lange wie nötig“ unterstützen werden, erklärt die Sprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre. Joe Biden hatte den ukrainischen Präsidenten bereits am 1. September 2021 vor dem Ausbruch des Krieges empfangen.

Für die Rede von Wolodymyr Selenskyj werden das Repräsentantenhaus und der Senat, beide Kammern des Kongresses, vollzählig zusammenkommen. Die US-Parlamentarier bereiten sich darauf vor, ein neues massives Unterstützungspaket für die Ukraine in Höhe von fast 45 Milliarden US-Dollar zu verabschieden. Die USA sind der größte Unterstützer der Ukraine und haben nach Expertenschätzungen bereits fast 50 Milliarden US-Dollar an Hilfe für das kriegsgebeutelte Land bereitgestellt, davon 20 Milliarden US-Dollar für Waffen und Militärhilfe.

300 Tage Krieg
Mittwoch, der 21. Dezember, ist der 300. Tag des Krieges in der Ukraine. Aus diesem Anlass will Wladimir Putin per Videokonferenz vor 15.000 militärischen Führungskräften sprechen. Der russische Präsident will Schlussfolgerungen aus dem zu Ende gehenden Jahr ziehen und die Ziele seiner Armee für das Jahr 2023 festlegen.

Am Dienstag räumte Wladimir Putin eine „extrem schwierige“ Situation in den vier Regionen im Süden und Osten der Ukraine ein. Die Kämpfe konzentrieren sich zum Jahresende hauptsächlich auf den Osten der Ukraine.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!