Tag & Nacht




Russland hat laut ukrainischen Angaben fast 500 Drohnen und Raketen auf das Land abgefeuert – der bislang größte Angriff dieser Art seit Beginn des Krieges vor über drei Jahren.

Die ukrainische Luftabwehr war auf Zack: Die meisten Geschosse wurden abgefangen, größere Schäden blieben aus. Eine Person kam ums Leben. Dass Russland die Schlagzahl dieser Angriffe erhöht, hängt wohl mit dem Stillstand der Friedensverhandlungen zusammen.

Es gibt jedoch auch ein vorsichtiges Zeichen der Hoffnung: Beide Länder bestätigten am Montag einen neuen Gefangenenaustausch. Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte, man habe mit dem Austausch von „Verwundeten, Schwerverletzten und unter 25-Jährigen“ begonnen. Weitere Freilassungen seien in den kommenden Tagen geplant.

NATO ruft zum „Quantensprung“ in der Verteidigung auf

Der NATO-Generalsekretär forderte am Montag einen grundlegenden Kurswechsel in der kollektiven Verteidigung – ein „Quantensprung“ sei notwendig, sagte er. Die Mitgliedsstaaten müssten deutlich mehr in ihre Militärbudgets investieren.

Trump schickt Marines nach Kalifornien – Spannungen eskalieren in Los Angeles

In der Nacht zum Montag kam es in der Innenstadt von Los Angeles zu angespannten Szenen. Nach einem weitgehend friedlichen Protesttag gegen die Abschiebungsoffensiven von Präsident Trump und infolge seiner Anordnung, deutlich mehr Truppen nach Kalifornien zu entsenden, nahm die Lage eine dramatische Wendung.

Sicherheitskräfte setzten Blendgranaten und Gummigeschosse ein, um die Menge auseinanderzutreiben. In voller Kampfmontur umzingelten Polizisten und Nationalgardisten ein Bundesgebäude – der Abend brach herein und die Protestierenden zogen weiter in Richtung Little Tokyo. Die Situation blieb unübersichtlich. Reporter vor Ort berichteten live über das Geschehen – teils unter gefährlichen Bedingungen.

Die Spannungen zwischen Kalifornien und der Regierung in Washington spitzten sich weiter zu. Nachdem die Trump-Administration die Zahl der entsandten Soldaten mehr als verdoppelte – insgesamt 4.000 Nationalgardisten und 700 Marines sollen geschickt werden – kündigte die kalifornische Führung rechtliche Schritte gegen den Präsidenten an.

Auch Medienschaffende gerieten zwischen die Fronten: Mehrere Reporter wurden während der Proteste verletzt. Besonders auffällig: Lauren Tomasi vom australischen Sender 9News wurde während einer Live-Schaltung von einem nicht-tödlichen Gummigeschoss getroffen. Ein Reporter der „Times“ wurde ebenfalls angeschossen und musste ins Krankenhaus – zum Glück ohne ernsthaften Verletzungen.

Hamas soll Helfer bedroht haben

Die Israel-unterstützte Gaza Humanitarian Foundation, die als Alternative zur UN-Hilfsverteilung gegründet wurde, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Hamas. Diese soll Mitarbeitende der Organisation bedroht haben, die Lebensmittel an Bedürftige verteilten. Hamas bestreitet die Anschuldigungen vehement und wirft der Stiftung ihrerseits mangelnde Neutralität vor.

Die Lage rund um das neue Hilfssystem ist ohnehin chaotisch: Schießereien in der Nähe der Verteilstellen forderten Dutzende Todesopfer, Hunderte wurden verletzt. Seit Beginn der Hilfsaktionen Ende Mai herrscht ein Ausnahmezustand.

Für zusätzliche Brisanz sorgte der Vorfall rund um das Schiff „Madleen“, das auf dem Weg nach Gaza von Israel abgefangen wurde. An Bord: Aktivistin Greta Thunberg und die französisch-palästinensische Europaabgeordnete Rima Hassan. Laut israelischen Angaben sollen alle Passagiere in ihre Heimatländer zurückgebracht werden.

Weitere Schlagzeilen weltweit

Handel: Vertreter der USA und Chinas trafen sich zu Verhandlungen über eine Lösung im Zollkonflikt. Das Gespräch soll heute abgeschlossen werden. Im Zentrum: Chinas Exportkontrolle eines seltenen Erdenmetalls.

Italien: Eine Volksabstimmung zur Lockerung der Einbürgerungsregeln scheiterte kläglich – weniger als ein Drittel der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

Kolumbien: Erschreckende Szenen in den sozialen Medien: Ein Video zeigt ein Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten Miguel Uribe Turbay. Das Land ist schockiert.

New York: Im Prozess gegen Sean Combs schilderte eine Ex-Freundin, wie sie aus Angst vor Repressalien zu sexuellen Aktivitäten gezwungen worden sei – brisante Enthüllungen am Rande des Pop-Business.

Klima: Hitzewellen in den Weltmeeren nehmen rasant zu. Die Folgen sind dramatisch: veränderte Meereslebensräume, steigende Pegel, extreme Wetterlagen.

Medien: Ein US-Richter wies eine Klage von Schauspieler Justin Baldoni gegen Blake Lively, Ryan Reynolds und die „New York Times“ ab.

Serbien: Umweltschützer torpedieren Trumps Hotelpläne in Belgrad – ein Baustopp könnte dem Projekt das Genick brechen.

YouTube: Die Video-Plattform lockert ihre Moderationsregeln – Content-Creator weltweit dürften sich freuen.

Von Andreas M. Brucker

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