Tag & Nacht




Die Ukraine und Russland warfen sich gestern gegenseitig vor, den von Präsident Wladimir Putin am Samstagnachmittag verkündeten Oster-Waffenstillstand verletzt zu haben. Die Feuerpause, die 30 Stunden andauern sollte, wirkte wie ein Manöver Putins, um den USA Friedensbereitschaft zu demonstrieren.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der zugesichert hatte, sich an die Waffenruhe zu halten – solange auch Russland dies täte –, erklärte, russische Truppen hätten dennoch Artillerie eingesetzt, Soldaten überfallen und Drohnen genutzt. Das russische Verteidigungsministerium hingegen betonte, dass die eigenen Einheiten den Waffenstillstand eingehalten hätten, und beschuldigte die Ukraine, diesen mit Drohnenangriffen und nächtlichen Attacken gebrochen zu haben.

Ein ukrainischer Drohnenkommandant schilderte, die Gefechte im Osten des Landes hätten während der angeblichen Feuerpause genauso gewütet wie seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022. „In Wirklichkeit gab es also gar keinen Waffenstillstand“, meinte er.

USA drohen mit Abbruch

US-Außenminister Marco Rubio sagte am Freitag, dass sich die USA aus den Friedensbemühungen zurückziehen würden, sollte es keine Fortschritte geben. Diese Äußerung wurde allgemein als Druckmittel gegenüber der Ukraine gewertet.

Rohstoffabkommen geplant

Ex-Präsident Trump kündigte an, noch in dieser Woche ein umfassendes Rohstoffabkommen mit der Ukraine unterzeichnen zu wollen. Die Gespräche hatten nach einem Eklat im Oval Office zwischen den beiden Staatschefs vor einigen Wochen vorübergehend stagniert.


Hegseth teilte Details zu Luftschlägen in privatem Signal-Chat

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth gab wichtige Informationen zu den Luftangriffen vom 15. März im Jemen in einem zweiten privaten Signal-Chat weiter. Laut Insidern waren seine Ehefrau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt in diesen Gruppenchat eingebunden.

Im Gegensatz zum ersten Chat, der vom nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz erstellt wurde und versehentlich Details an einen Journalisten des Atlantic weitergab, war dieser zweite Chat von Hegseth selbst ins Leben gerufen worden. Unter dem Namen „Defense | Team Huddle“ tauschten sich Personen aus Hegseths beruflichem und privatem Umfeld aus – der Chat existierte bereits vor seiner Bestätigung als Verteidigungsminister.

Brisant: Hegseths Ehefrau, einst Produzentin bei Fox News, ist keine Mitarbeiterin des Verteidigungsministeriums. Sein Bruder und sein Anwalt arbeiten zwar im Pentagon, doch bleibt unklar, weshalb sie Zugang zu Informationen über bevorstehende Angriffe benötigen würden.


Weitere Schlagzeilen im Überblick:

  • Gaza: Ein israelischer Kommandeur wird entlassen, nachdem eine Untersuchung zum Tod mehrerer Sanitäter „erhebliche berufliche Versäumnisse“ festgestellt hat.
  • Papst: Franziskus segnete Zehntausende Gläubige auf dem Petersplatz zur Ostermesse – seine Osteransprache hielt ein päpstlicher Assistent.
  • Vatikan: Franziskus, ein Kritiker von Trumps Abschiebepolitik, traf sich am Rande der Osterfeierlichkeiten kurz mit US-Vizepräsident JD Vance.
  • Sudan: Nach Trumps Aussetzung aller US-Auslandshilfen schlossen innerhalb weniger Tage hunderte Suppenküchen – die Hungersnot breitet sich rasant aus.
  • Kanada: In einer Woche müssen sich die Wähler zwischen zwei gegensätzlichen Kandidaten entscheiden – Mark Carney oder Pierre Poilievre –, um das Land durch eine von Trump verursachte Krise zu führen.
  • Iran: USA und Iran setzen ihre Gespräche über ein Atomabkommen in den kommenden Tagen fort – zuletzt trafen sich beide Seiten in Rom.
  • Nahost: Saudi-Arabien unterstützt mittlerweile Nuklearverhandlungen mit dem Rivalen Iran – ein Zeichen für den Wandel in der Region.
  • Bildung: Der Rückgang internationaler Studierender könnte viele US-Hochschulen hart treffen.
  • Tunesien: In einem neuen Akt der Repression wurden rund 40 Oppositionelle zu Haftstrafen von bis zu 66 Jahren verurteilt.

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