Tag & Nacht




Die Ukraine hat mit den Vereinigten Staaten ein Abkommen zur gemeinsamen Nutzung von mineralischen Rohstoffen unterzeichnet. Damit entsteht ein gemeinsamer Investitionsfonds beider Länder – doch bei genauerem Hinsehen wirft der Deal mehr Fragen auf als er Antworten liefert.

Denn eines ist auffällig: Das Abkommen enthält keinerlei Garantien für eine zukünftige militärische Unterstützung seitens der USA. Und solange der Krieg zwischen der Ukraine und Russland weiter tobt, bleibt die praktische Bedeutung des Deals begrenzt.

Trump sichert sich Einfluss – aber zu wessen Gunsten?

Monatelange, nervenaufreibende Verhandlungen gingen der Unterzeichnung voraus. Ziel des Abkommens sei es, Donald Trump stärker in das Schicksal der Ukraine einzubinden – und gleichzeitig seine Sorge zu entkräften, die USA würden Kiew einen Freifahrtschein ausstellen, ohne echte Kontrolle über die Mittelverwendung.

Doch Details über den genauen Umfang der Vereinbarung veröffentlichte die Trump-Administration nicht. Viele Fragen bleiben also im Raum – und eine Antwort sucht man vergeblich: Ist das nun echte Unterstützung oder ein geschickter Griff nach Ressourcen?

Einige Verbündete der Ukraine in Washington zeigten sich aber erleichtert. Sie bezeichnen das Abkommen als Fortschritt gegenüber früheren Versionen und als Zeichen dafür, dass eine konstruktive Zusammenarbeit mit Trump möglich sei.

Andere sehen darin jedoch vor allem eines: einen Versuch, die Abhängigkeit der Ukraine auszunutzen. Die USA würden Zugang zu wertvollen Rohstoffen erhalten, ohne dafür substanzielle Gegenleistungen, etwa in Form von Sicherheitsgarantien, zu bieten.

Ein explosiver Auftakt

Die Verhandlungen hatten sich nach einem hitzigen Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office Ende Februar deutlich verzögert. Seitdem drehte sich die Diskussion hauptsächlich um eine pikante Frage: Sollte US-Militärhilfe als Schuldenlast gelten, die Kiew zurückzahlen muss?

Was wie ein wirtschaftliches Hilfspaket klingt, könnte sich also auch als eine Art Knebelvertrag entpuppen.


Israel greift in syrischen Bürgerkrieg ein

Im Süden von Damaskus hat Israels Armee Luftangriffe auf Syrien geflogen. Ziel waren laut Militärangaben Kämpfer, die für Angriffe auf Drusen-Zivilisten verantwortlich gemacht werden.

Die Warnung aus Tel Aviv war unmissverständlich: Sollten die Gefechte zwischen pro-syrischen Regierungstruppen und Drusen-Milizen anhalten, würden weitere Angriffe folgen.

Mindestens 39 Menschen kamen innerhalb von zwei Tagen bei den Kämpfen ums Leben – allein 22 davon am gestrigen Tag, so eine Beobachtungsstelle. Die Lage bleibt angespannt, und ein Ende der Gewalt scheint nicht in Sicht.


Wird heute der heißeste 1. Mai in Großbritannien seit Beginn der Wetteraufzeichnungen?

Südengland schwitzt – und wie! Meteorologen erwarten heute Temperaturen von bis zu 29 Grad Celsius. Das wäre ein Rekord – zumindest für einen Maifeiertag.

Grund für die frühsommerliche Hitze ist ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, das trockene Luftmassen mit sich bringt. Diese sinken ab und erwärmen sich dabei – dazu gab’s auch noch durchgehend Sonne. Kein Wunder also, dass es heiß hergeht.

Sollte das Thermometer heute sogar die 30-Grad-Marke knacken, wäre das der früheste Zeitpunkt im Jahr, an dem das in Großbritannien je passiert ist – laut Daten des Met Office, die bis 1860 zurückreichen.

Interessanter Nebenaspekt: Bereits am Montag wurde die bisher höchste Temperatur des Jahres gemessen – und am Dienstag gleich wieder übertroffen. In Teilen Schottlands erlebte man sogar die wärmste Aprilnacht seit Beginn der Aufzeichnungen.


Weltgeschehen kompakt

Vietnam: In Ho-Chi-Minh-Stadt fand eine farbenfrohe Parade zum 50. Jahrestag des Kriegsendes statt.

Südkorea: Das Verkehrsministerium setzt künftig Drohnen an Flughäfen ein, um Vogelschläge zu verhindern – eine Reaktion auf den Jeju-Air-Absturz im letzten Jahr.

Indien: Nach dem Terroranschlag in Kaschmir steigt der Druck auf Muslime – sowohl durch Behörden als auch durch rechtsgerichtete Hindu-Gruppen.

El Salvador: Das Land lehnte ein Gesuch der Trump-Regierung ab, den abgeschobenen Kilmar Armando Abrego Garcia freizulassen – Trump sagte, er hätte die Möglichkeit gehabt, Garcia in die USA zurück zu holen, verzichtete aber darauf.

Europa: Zwei Tage nach einem der schwersten Stromausfälle des Kontinents tappen die Behörden in Spanien und Portugal weiter im Dunkeln, was die Ursache betrifft.

Vatikan: Wird der nächste Papst Afrikaner? Der rapide wachsende katholische Bevölkerungsanteil des Kontinents sorgt für neue Dynamik in der Diskussion um die Nachfolge des Papstes.

USA: Ein schweres Unwetter forderte im US-Bundesstaat Pennsylvania mindestens vier Todesopfer.

UN: Ein internes Memo spricht von drastischen Budgetkürzungen – wohl in Erwartung massiver Mittelkürzungen durch die Trump-Regierung.

Somalia: Taiwanesische Reisepässe werden nicht mehr anerkannt. Taiwan sieht darin chinesischen Druck auf das ostafrikanische Land.

Gesundheit: Junge Menschen weltweit zeigen laut einer neuen Studie deutlich weniger Lebenszufriedenheit als früher – was läuft da schief?


Wirtschaft auf Talfahrt

USA: Neue Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt zeigen: Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 0,3 Prozent aufs Jahr gerechnet.

China: Die Industrieproduktion fiel im April so stark wie seit über einem Jahr nicht mehr – ein erstes klares Zeichen für die Folgen der US-Zölle.

Japan: Als Reaktion auf Trumps Handelspolitik senkte die Bank of Japan ihre Wachstumsprognose – um mehr als die Hälfte.

Automobilbranche: Bei Mercedes-Benz, Stellantis, Volkswagen und Co. macht sich Pessimismus breit – die Zukunft der Branche wirkt ungewiss.

Börsen: Die Aktienmärkte erleben den schlechtesten Start in eine US-Präsidentschaft seit 1974 – Grund: das Chaos rund um die Einführung der Zölle.

Autor: Andreas M. B.

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