Tag & Nacht

151 chemische und toxische Moleküle wurden bei Wasseranalysen aus acht Bergseen in den Pyrenäen von Forschern eines Teams des CNRS in Toulouse gefunden. Diese Moleküle sollen von menschlichen Aktivitäten stammen.

Es ist bekannt, dass die Ozeane und Flüsse durch menschliche Aktivitäten an manchen Orten stark verschmutzt sind. Trotz ihrer hochgelegenen Lage scheint das kristallklare Wasser der Bergseen der Pyrenäen von solchen Verschmutzungen nicht verschont zu bleiben. Ein Team des CNRS (Centre national de la recherche scientifique) hat jetzt in den Pyrenäen mehr als 150 chemische und toxische Moleküle nachgewiesen.

Permethrin, Diazinon oder Benzothiazol… Diese Bezeichnungen stehen für einige der toxischen Substanzen (Pestizide, Insektizide und andere Fungizide), die im frischen und – im Prinzip – klaren Wasser von acht Bergseen in den Pyrenäen gefunden wurden. Ein Team von CNRS-Forschern des Labors für funktionelle Ökologie und Umwelt in Toulouse untersuchte die Zusammensetzung des kristallklaren Wassers dieser Seen, die zwischen 1.700 und 2.400 Metern über dem Meeresspiegel liegen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Lage der Seen fernab von industriellen Aktivitäten sie nicht vor Verschmutzung schützt.

Luftverkehr, Viehzucht und Tourismus
Insgesamt wurden bei den Analysen 151 chemische Substanzen gefunden. Und alle haben schädliche Auswirkungen auf die Population von Kleinstkrebsen, die normalerweise in diesen Gewässern leben. Das Ergebnis: Negative Auswirkungen auf das natürliche Gleichgewicht in diesen empfindlichen Umgebungen. Und die Umwelt im Allgemeinen.

Unter anderem wurden Permethrin und Diazinon gefunden, die in der Viehzucht zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit eingesetzt werden. Die Verwendung dieser Mittel ist somit eine der Ursachen für die Verschmutzung dieser Seen. Die anderen, so die Hypothese der Forscher, könnten der atmosphärische Transport durch Regen von den Aktivitäten im Tal sein, und natürlich der Tourismus. Permethrin ist in einigen Insektenschutzmitteln enthalten. Diazinon wird als potentiell krebserregend für den Menschen eingestuft.

Diese Ergebnisse geben Anlass zur Sorge um die Umwelt, aber auch um die menschliche Gesundheit, da das Wasser aus den Höhenlagen letztendlich in unser Leitungswasser gelangt.


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