Eine Sturzflut hat den kleinen Ort La Bérarde in der Gemeinde Saint-Christophe-en-Oisans fast vollständig zerstört. Zwei Tage nach der Katastrophe bleiben viele Fragen offen.
Der zerstörerische Pfad der Flut
Über mehrere Kilometer hinweg gleicht die Straße einer Kraterlandschaft, als hätte die Flut sie verschluckt. Der Verkehr im Vénéon-Tal (Isère) bleibt am Sonntag, 23. Juni, weiterhin unterbrochen. In der Nacht entstanden durch die Wassermassen neue Absenkungen. Die Dörfer Saint-Christophe-en-Oisans und Vénosc sind noch immer von der Außenwelt abgeschnitten. Zunächst müssen die Ufer befestigt und ganze Straßenabschnitte wiederaufgebaut werden, um zumindest Rettungsfahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen.
Sicherheit auf den Wanderwegen
Ein weiteres vorrangiges Ziel ist die Sicherung der zahlreichen Wanderwege in der Region. Der heftige Regen hat viele Pfade destabilisiert, was für Wanderer, die oft mehrere Tage unterwegs sind, eine große Gefahr darstellt. „Viele sind noch in den Bergen, auf langen Wanderungen und wissen nichts von den aktuellen Zuständen“, erklärt Pierre-Yves Peyret, Leiter des Isère-Sektors im Nationalpark Écrins.
Hilfe für die Zurückgebliebenen
88 Menschen bleiben in Saint-Christophe-en-Oisans. Älteren Einwohnern wurde geraten, das Gebiet zu verlassen, doch einige entschieden sich zu bleiben. Im verwüsteten La Bérarde laufen weiterhin Such- und Rettungsmaßnahmen. Unten im Tal formiert sich eine Solidaritätskette.
Was bedeutet das für die Zukunft von La Bérarde? Die Natur hat ihre Stärke bewiesen und die Gemeinde vor enorme Herausforderungen gestellt. Doch die Bewohner und Helfer zeigen eine beeindruckende Widerstandskraft. Durch den unermüdlichen Einsatz der Rettungskräfte und die Unterstützung der Gemeinschaft besteht Hoffnung, dass La Bérarde wiederaufgebaut werden kann.
Der Wiederaufbau wird Zeit und Mühe kosten – und ein langer Weg steht bevor. Aber eines ist sicher: Die Gemeinschaft will nicht aufgeben.
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