Tag & Nacht

In der Nacht vom 6. auf den 7. September haben heftige Unwetter die Pyrenäen getroffen – mit weitreichenden Folgen. Besonders betroffen ist die Region um Lourdes, wo sogar die berühmte Grotte des Heiligtums unter Wasser steht.

Wie so oft bei extremen Regenfällen, hat das Unwetter seinen Tribut gefordert: Bäche verwandelten sich in tosende Ströme, die sich durch kleine Dörfer wälzten und alles in ihrem Weg mitrissen – Autos, Bäume und unzählige Mengen an Schlamm und Schutt. Diese dramatischen Szenen spielten sich am Morgen des 7. September in einem kleinen Dorf in den Pyrenäen ab, wo der sonst so friedliche Bach die engen Gassen der Gemeinde überflutete. Es war eine dieser Nächte, in denen man die Naturgewalten hautnah spürt.

Das Aspe-Tal besonders betroffen

Besonders hart traf es das Tal von Aspe. Die intensiven Regenfälle haben tiefe Wunden hinterlassen: Straßen sind zerstört, Häuser überflutet und der Alltag der Menschen liegt in Trümmern.

Doch das war erst der Anfang.

Straßen weggerissen – Verbindung nach Spanien unterbrochen

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt dieses Unwetters sind die gravierenden Schäden an wichtigen Verkehrswegen. Besonders die Nationalstraße 134, die Frankreich mit Spanien verbindet, hat es schwer erwischt. Die Straße ist an mehreren Stellen regelrecht in sich zusammengebrochen – als hätte jemand einfach den Boden unter ihr weggezogen. Logischerweise wurde der Verkehr sofort gestoppt, und die Verbindung zwischen den beiden Ländern ist derzeit unterbrochen. So etwas bringt nicht nur die Reisenden aus dem Konzept, sondern auch den Güterverkehr – eine Strecke, die sonst eine Pulsader zwischen Frankreich und Spanien ist.

Lourdes: Heilige Stätte unter Wasser

Ein Bild, das viele besonders betroffen macht, ist das der Grotte von Lourdes. Diese heilige Stätte, die jedes Jahr unzählige Pilger anzieht, steht unter Wasser. Es ist kaum vorstellbar, wie die Gläubigen, die normalerweise dort Trost suchen, sich fühlen müssen, wenn sie diese Bilder sehen.

Aber es gibt Hoffnung: Die Wasserstände sinken allmählich, und die Aufräumarbeiten werden bald beginnen können – dennoch sind die Schäden immens und werden wohl lange Zeit sichtbar bleiben. Die Grotte wurde am Sonntagmorgen wieder für die Gläubigen geöffnet.

Der Blick nach vorne – und nach oben

Während die Helikopter über die betroffenen Gebiete fliegen, um einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörung zu gewinnen, bleibt den Bewohnern nichts anderes übrig, als auf eine schnelle Besserung der Zustände zu hoffen. Die Menschen hier sind zäh – sie kennen die Berge und das Wetter schon seit vielen Generationen. Doch selbst für sie sind diese Ereignisse ein herber Schlag.

Was macht man, wenn die einzige Straße ins Nachbardorf plötzlich weg ist? Wenn das eigene Zuhause nur noch von Schlamm umgeben ist? Fragen, auf die es keine schnellen Antworten gibt.

Aber wie sagt man so schön: Nach dem Regen folgt Sonnenschein.


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