Tag & Nacht

Zu Beginn der Sommersaison planen viele Franzosen bereits ihren nächsten Urlaub. In dieser Zeit der Gesundheitskrise unterliegt ein Großteil der Reisen jedoch strengen Einschränkungen.

In welche Länder können Sie in der EU reisen und unter welchen Bedingungen?
Seit dem 3. Mai ist es für Bewohner Frankreichs möglich, ins Ausland zu reisen… unter bestimmten Bedingungen, aber ohne unbedingt geimpft zu sein. In Europa gibt es nur zwei Länder, die keine Beschränkungen für eine Einreise auferlegen: Albanien und Mazedonien. Weitere Länder verlangen mindestens einen negativen PCR-Test: Spanien, Portugal, Italien, Kroatien, Griechenland und Schweden. Hinzu kommt das Fürstentum Andorra, das einen negativen PCR-Test verlangt, außer für Bewohner der Departements Pyrénées-Orientales und Ariège, bei Reisen von weniger als 24 Stunden.

Für französische Touristen kommen noch Länder hinzu, die eine Quarantäne verlangen: das ist der Fall bei Großbritannien, Irland, Deutschland, Belgien und den Niederlanden (außer Transitreisen). In Europa schließlich haben fünf Länder ihre Grenzen für den Tourismus komplett geschlossen: Norwegen, Finnland, Lettland, die Tschechische Republik und Ungarn.

Für Touristen, die in die französischen Überseedepartements und -territorien reisen wollen, „ist der PCR-Test innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise obligatorisch“, informiert das Außenministerium. Auch müssen Reisende einen zwingenden Grund nachweisen, um nach Guadeloupe, Martinique, Saint-Pierre-et-Miquelon, Saint Barthélémy und Saint-Martin zu reisen.

Wohin kann man außerhalb der EU reisen und unter welchen Bedingungen?
Reisen außerhalb der Europäischen Union werden in diesem Sommer wesentlich komplizierter sein. Zumindest bis zum 9. Juni bleibt ein zwingender Grund für den Zugang zu Direktflügen in Länder außerhalb des europäischen Raums vorgeschrieben. Aber natürlich gibt es auch hier Ausnahmen: Australien, Südkorea, Israel, Japan, Neuseeland und Singapur. „Für Reisen in und aus diesen Ländern ist die Vorlage eines negativen PCR-Tests weniger als 72 Stunden vor der Abreise erforderlich“, teilt das Außenministerium mit.

Kann man die Kosten für einen im Ausland durchgeführten Test erstattet bekommen?
Wer einen PCR-Test im Ausland durchführen muss, muss diesen in der Regel im Voraus bezahlen. Für Tests, die in einem Land der Europäischen Union durchgeführt wurden, kann man sich bei der Rückkehr nach Frankreich bis zu 50 Euro erstatten lassen. Dazu muss man sich an die Krankenkasse wenden, und die europäische Krankenversicherungskarte vorlegen oder ein Formular „Pflege im Ausland“ ausfüllen.

Welche Einschränkungen wird es für diejenigen geben, die in Frankreich Ferien machen?
In Frankreich bereitet sich die Tourismusbranche auf eine sehr französische Saison vor: Viele Touristen werden ihre Urlaubsreisen auf das eigene Land beschränken. Derzeit ist Frankreich gerade dabei, nach und nach alle Covid-19 bedingten Beschränkungen aufzuheben. Der nächste Schritt erfolgt am 9. Juni: Cafés und Restaurants können dann wieder vollständig öffnen, wobei die Regel von maximal sechs Personen an einem Tisch beibehalten wird. Die Ausgangssperre wird auf 23 Uhr verlegt.

Die letzte Phase der Lockerungen findet ab 30. Juni statt. An diesem wird die Ausgangssperre komplett abgeschafft. Alle Aktivitäten werden wieder erlaubt sein. Für Veranstaltungen allerdings, die eine grössere Zahl von Menschen anziehen, wird der Gesundheitspass benötigt. Lediglich die Diskotheken werden noch geschlossen bleiben. Reisen innerhalb des Landes sind ohne Einschränkungen mit dem Auto, mit dem Flugzeug oder Zug ab dem 30. Juni wieder möglich.

Wie ist es, wenn man an Covid-19 erkrankt?
Wenn man an einer „Pauschalreise“ teilgenommen hat, die über eine Agentur gebucht wurde, muss die Agentur für einen Rücktransport nach Frankreich aufkommen, wenn sich Reisende infiziert haben. Wenn ein Flug aufgrund der Covid-19-Pandemie gestrichen wurde, muss die Agentur auch dann die notwendigen Vorkehrungen für eine Rückkehr nach Frankreich treffen. Einige Reisebüros bieten jetzt eine zusätzliche Covid-19-Versicherung an, die die meisten unvorhergesehenen Ereignisse im Zusammenhang mit der Pandemie abdeckt.

Achtung: Wenn man über seine Unterkunft über eine Online-Buchungsplattform (wie Booking, Expedia oder Airbnb) gebucht hat, sind die Eigentümer nicht verpflichtet, etwas zu erstatten.

Für alle anderen Buchungen sollte man sich die Erstattungsbedingungen der Organisationen genau ansehen, über die man sienen Urlaub bucht. Auch das Europäische Verbraucherzentrum kann helfen, sich über seine Rechte zu informieren.

Was wird der Gesundheitspass ändern?
In Frankreich erlaubt der französische Gesundheitspass, der am 9. Juni eingeführt wird, gegen Vorlage eines negativen Tests, einer Impfbescheinigung oder einer Genesungsbescheinigung den Besuch von Veranstaltungen (Messen, Ausstellungen, Konzerte, Shows, Sportveranstaltungen) mit mehr als 1 000 Personen. Damit kann man aber noch nicht von einem Land in ein anderes reisen.

In Europa wird jedoch ab dem 1. Juli ein europäisches Zertifikat eingesetzt. Es handelt sich um ein nicht obligatorisches digitales oder Papierdokument, das Reisen zwischen verschiedenen Ländern der Europäischen Union erleichtern soll. Es funktioniert wie der französische Gesundheitspass: Personen, die geimpft sind, von Covid-19 genesen sind oder einen negativen Test (PCR oder Schnelltest) haben, können sich im Schengen-Raum frei bewegen.

Ist es möglich, sich am Urlaubsort gegen Covid-19 impfen zu lassen?
Da kommt es darauf an, wo man Urlaub macht: Wenn Sie sich in Frankreich aufhalten, ist es möglich, einen Termin für die Impfung an Ihrem Urlaubsort zu vereinbaren. Am heutigen Freitag kündigte der Sprecher der Regierung, Gabriel Attal, die baldige Präsentation eines „spezifischen Plans für den Sommer mit Details“ an, wie die Impfkampagne in diesem Sommer organisiert werden soll. Dazu gehört auch, dass die touristischsten Regionen des Landes mit ausreichend Dosen versorgt werden, um auch Touristen zu impfen. Der Regierungssprecher warnt jedoch: „Wenn Sie einen Termin für eine erste Impfdosis in einem Zentrum vereinbaren, muss auch der zweite Termin in diesem Zentrum stattfinden“.

Einige Länder wollen die Sommersaison nutzen, um einen „Impftourismus“ zu entwickeln: Dies ist zum Beispiel in New York City der Fall, wo Bürgermeister Bill de Blasio Impfzentren in der Nähe der touristischsten Gebiete einrichten will. In diesem Fall können Sie, wenn Sie eine erste Dosis zum Beispiel in New York erhalten haben, eine zweite Injektion in Frankreich erhalten, sogar „ohne notwendigerweise ein Zertifikat vorzulegen“, sagt das Gesundheitsministerium gegenüber FranceInfo. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Art des Impfstoffs angeben, der Ihnen am Ferienort verabreicht wurde.


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